Am Samstag, 3. September war es soweit. Maya und ich hatten unseren Termin vor dem Standesbeamten. Gut ein Jahr lang planten wir unsere Hochzeit. Zum perfekten Tag benötigten wir jedoch auch etwas Wetterglück, damit unser Vorhaben reibungslos ablaufen konnte.

Bereits um 06:00 Uhr klingelte der Wecker. Maya musste zum Coiffeur und ich musste mich mit der Nervosität herumschlagen. Bereits um 08:00 Uhr trafen unsere Trauzeugen, Seraina und Andi, und unser Fotograf Andreas ein. Der erste Apéro kam zwar durch die noch ausstehenden Aufgaben etwas kurz, aber für einen Kaffe und ein belegtes Brot reicht es doch noch. Seraina schminke noch Maya und Andi war damit beschäftigt, meine Krawatte zu knüpfen.

Dann war es soweit. Mit ein paar Minuten Verspätung landete unser Taxi kurz nach 09:00 Uhr direkt hinter unserem Haus. Gekonnt setzte der Pilot den Helikopter der Firma Heli Sitterdorf auf die Wiese und liess uns vor einigen Nachbarn und Freunde, welche sich dies nicht entgehen lassen wollten, einsteigen. Dann startete der Pilot die Turbinen und die Rotorblätter setzten sich in Bewegung, wobei auch meine Herzfrequenz anstieg. Bei herrlichem Wetter flogen wir über Wil, das Toggenburg hinauf in Richtung Wattwil und über den Ricken in das Glarnerland. Trotz einer Geschwindigkeit von etwas über 170 km/h kam es uns vor, als bewegten wir uns nur langsam vorwärts. Als wir über Flims – Laax flogen, durfte ich mal das Steuer übernehmen und das Feeling vom Fliegen erleben. Über dem Septimerpass bogen wir dann in Richtung Stampa ab, wo wir bereits von Raul, meinen Eltern, Grosseltern, Grosstanten und vielen Verwandten erwartet wurden. Als wir direkt hinter dem Palazzo Castelmur landeten, Raul und die vielen Besucher uns zuwinkten, kullerten mir einige Tränen über das Gesicht.

Nach einer innigen Begrüssung und Vorstellung der Besucher (wir kannten natürlich nicht alle), betraten wir im Castelmur den Saal, in dem die zivile Trauung durchgeführt wurde. Maya, die Trauzeugen und ich setzten uns vis-a-vis des Standesamt Beamten an den grossen, antiken Tisch, während sich einige Gäste hinter uns uns stellten um die Trauung zu verfolgen. Der Beamte fasste sich kurz und wir durften die Ringe tauschen. Anschliessend mussten wir noch das Formular unterzeichnen und damit sind wir „Mann und Frau“ 🙂

Der zweite Apéro des Tages, den meine Eltern speziell für die engadiner Gäste organisierten, fand dann im idyllischen Garten des Palazzo Castelmure statt. Andi, unser Trauzeuge legte sich als Fotograf mächtig ins Zeug. Maya, Raul und ich posierten dabei drausen im Garten und in den antiken Räumen des Palazzos. Auch ein Vier-Generationen-Foto durfte nicht fehlen, da ja jetzt Raul auch Gianotti heisst.
Der Pilot half beim Servieren der Snacks und Nachschenken von Wein, welchen meine Eltern extra aus dem Südtirol importierten.

Kurz nach 12:00 Uhr spazierten wir dann durch das Dörfchen Coltura, vorbei am Elternhaus meines Grossvaters, zum Hotel Val d’Arca wo wir das Mittagessen einnahmen. Zu diesem Festmahl luden meine Eltern nebst meinen Grosseltern auch weitere Verwandte seitens Gianotti ein. Nach einem grossen Salatteller wurde uns K0teletts mit Gemüse und Pommes serviert. Zum Dessert gab es dann eine Hausgemachte Pannacotta und Kaffe. Da ich meine Verwandten nicht so oft sehe, gab es einiges zu erzählen. Am Brautkleid von Maya mussten wir auch noch eine kleine Reparatur vornehmen, welche aber mit Nadel und Faden schnell behoben werden konnte.
Gegen 14:30 Uhr liessen wir uns dann wieder zurück zum Heli chauffieren. Nach ein paar Fotos vor und im Fluggerät war es dann Zeit um uns zu verabschieden. Unser Pilot wählte für den Rückflug die Route über den Julier. Wir flogen über Maloja, wo ich noch ein paar Fotos vom Haus meiner Grosseltern schiessen konnte, danach über den Silsersee in Richtung St. Moritz. Jedoch bogen wir in Silvaplana dann links ab über den Julierpass. Die Aussicht war einfach herrlich und wir konnten den Flug so richtig geniessen. Mit einer Geschwindigkeit von über 200 km/h waren wir auch schneller Unterwegs als beim Hinflug.
Bei Braunau kreisten wir noch über einen Hochzeitsapero, bei dem wir auch eingeladen gewesen wären. So konnten wir aber einen speziellen Gruss vom Himmel senden. An dieser Stelle möchte ich Silvia und Thomas noch zur Hochzeit gratulieren!
Da wir etwas zu früh waren, suchte der Pilot einen geeigneten Platz, an dem ich noch einmal die Sensibilität des Hubschraubers-Lenken spüren durfte. Etwa 5m über einer frisch gemähten Wiese konnte ich unter Anweisung des Piloten versuchen, den Heli mit allen Pedalen und Joysticks, an Ort und in der Luft zu halten. Das fliegen fing mir an richtigen Spass zu bereiten und ich genoss die paar Minuten vollends.
Um punkt 16:00 Uhr kreisten wir dann über dem Pfarreizentrum in Tobel um unsere Ankunft anzukünden. Der Pilot „parkierte“ auf der Wiese direkt vor den gespannt wartenden Verwandten und Bekannten. Herzlichen Dank an den Piloten Herr Scherrer, welcher seine Sache wirklich ausgezeichnet machte und uns ein unvergessliches Flugerlebnis bescherte.
Meine Teamkollegen von der Abacus standen mit Sonnenblumen und Regenschirmen Spalier, die Kollegen vom Fussball Club Tobel-Affeltrangen mit Schal oder Trainerjacken, Mitglieder der Schnäggäguggern spielten im gelben Guggengwändli auf  und Reitclubkollegen von Maya brachten sogar  ihr Pferde mit. Auch einige ehemalige Arbeitskollegen der Schmid AG und Nachbarn von der Weidlistrasse in Wil gaben uns die Ehre und kamen um uns zu Gratulieren und mit uns auf unsere Zukunft anzustossen.
Während die Schnäggäguggern Bronschhofen mit fasnächtlichen Titeln aufspielten und dabei die Pferde etwas erschreckten, wurden die Gäste mit Fruchtspiesschen, Würste vom Grill und meterweise eingeklemten Broten versorgt. Auch die Getränke wie Weisswein, Bier und Mineral wurden rege konsumiert.
Während dem zweistündigem Apéro konnten wir nicht nur Gratulationen entgegen nehmen, wir hatten auch genügend Zeit um noch mit den Vereinen und Familie für die Fotos zu posieren.
Die Apéro-Gäste durften sich mit einer Unterschrift auf unserer neuen Festbank-Garnitur verewigen und sich gleichzeitig mal zu einen Besuch bei uns Einladen.

Um 18:00 Uhr verschoben wir dann mit den geladenen Gästen in die Komturei, wo das eigentliche Fest statt fand. Im grossen Innenhof der Komturei wurde der Apéro Nummer 4, Champagner und Lachsbrote, serviert. Auch standen wir dann nochmals Modell für die Fotos. Für ein Album, welches uns von den Gästen an diesem Abend mit einer Widmung versehen wurden, durften noch alle hinter einem Bilderrahmen posieren und sich dabei gleich Vorstellen. Die geladenen Gäste folgten Grösstenteils unserem Wunsch und trugen einen Anzug mit Kavaten und die Frauen die passende Garderobe dazu.

Während wir im herrlich geschückten Saal der Komturei die Plätze bezogen, richtete das Catering-Team das Anti-Pasti-Buffet an. Das Buffet sah fantastisch aus und ich musste mich richtig beherrschen meinen Teller nicht zu überfüllen, denn es schmeckte auch so wie es aussah. Während der Vorspeise präsentierten wir den Gästen die Fotos von der Trauung und dem Helikopterflug auf der Leinwand.

Meine Schwestern, Rebecca, Seraina und Thirza erzählten noch einen Schwank aus unserem Leben, welcher für einige Lacher sorgten und liessen ein Musikvideo laufen, den sie zusammen mit ihren Kindern für uns geschrieben und aufgenommen hatten. Nach diesem Auftritt meiner Schwestern wurde der Hauptgang serviert, dachten Maya und ich zumindest. Doch meine Mutter hatte hier noch eine Überraschung eingebaut. Anstelle des Hauptganges servierten die Frauen eine kleine Portion „Ghackets mit Hörnli“ und ein Citronensorbet auf einem leichten Sekt. Dies kam daher, dass Maya und ich dieses Menu eigentlich für unsere Hochzeit aussuchten, meine Eltern jedoch fanden, dass dies nicht so passend für diesen Anlass sei. So kamen wir aber dochnoch zu unserem „Wunsch-Essen“.

Bevor der eigentliche Hauptgang serviert wurde, zeigte Simon, der Bruder von Maya, noch einige Kinderfotos von Maya und erzählte einige Episoden ihrem Leben.
Bevor dann mein Vater Kinder- und Jugendfotos von mir präsentierte und einige Details über mich erzählte, durfte der Hauptgang am Buffet geschöpft werden. Der Hauptgang bestand aus Rinderfillet und Rinderbraten, welcher ein Bekannter von uns im Innenhof auf einem Holzkohlegrill perfekt gebraten hatte und unseren Geschmack genau traf. Dazu gab es Kartoffelgratin und Gemüse. Auch das Wetter spielte mit, denn kaum war das Fleisch vom Grill genommen worden, fing es an zu Regnen.

Nach einer kurzen Pause statteten uns meine Vereinskollegen der Schnäggägugger Bronschhofen einen musikalischen Besuch ab. Natürlich war auch meine Posaune mit dabei und so konnte ich sie unterstützen.

Da es zwischenzeitlich  Aufgehört hatte zu regnen, konnten wir die Schonphase nutzem um im Innenhof eine weitere Überraschung zu entfachen. Maya und ich durften, passend zum Foto auf unserer Einladung, ein Herz in Flamme stecken. Dabei unterstützten uns die Gäste mit Wunderkerzen.

Nun war es an der Zeit die Hochzeitstorte, welche von meiner Cousine persönlich gefertigt wurde, anzuschneiden.  Verziert mit dem „Gianotti-Familienwappen“ schmeckten die verschiedenen Torten ausgezeichnet. Nebst der Torte stand auch ein Schockoladenmuss, einen Fruchtsalat und vieles mehr auf dem Buffet. Natürlich fehlte auch Kaffee, Grappa und Appenzeller nicht.

Bereits nach Mitternacht brachten die Trauzeugen eine schwarze Kiste auf die Bühne, welche mit Geschenken der Gäste gefüllt war. Maya und ich durften nach einem kurzen Blick hinein, diese verschliessen und die Schlüssel meiner Schwester Seraina übergeben. Wir werden sie dann in einem Jahr wieder erhalten und dürfen die Kiste dann öffnen.

Nun waren wir bereits beim letzten Programmpunkt angelangt. Es folgte noch der Hochzeitstanz. Für eine Aussage, welche ich während dem Nachtessen am Abend zuvor bei Andi, unserem Trauzeugen gemacht hatte, wurde ich bestraft. Anstelle unserem Titel „you,re beautiful“  von James Blunt, spielte DJ Specht den Ententanz. Naja, etwas überrascht auf der Bühne habe ich dann ziemlich schnell reagiert und spontan eine Show-Einlage auf das Parkett gelegt. Anschliessend durften aber Maya und ich doch noch unseren Tanz zum richtigen Song geniessen. An der Bar bei guter Musik von DJ Specht und netten Gesprächen liessen wir unseren unvergesslichen  Tag dann ausklingen…

Gegen 03:00 Uhr fingen wir dann an, in der Komturei wieder aufzuräumen, da diese am Morgen für einen Frühschoppen wieder die Türen öffnet.
Als wir um 04:00 Uhr ziemlich erschöpft zu Hause ankamen, erwartete uns die nächste Überraschung. Die Brüder von Maya haben uns die Haustüre mit Cheminéeholz verbarrikadiert. Auch die Türschlösser in der Garage wurde ausgewechselt und der Garagentorantrieb vom Netz getrennt, damit uns keine andere Wahl blieb, als das Holz weg zu tragen, bevor wir ins Haus konnten…
Das Schlafzimmer wurde durch meine Schwestern mit Rosenblättern und Kerzen feierlich geschmückt.

Für uns war dieser Tag einfach nur GENIAL! Es passte alles und wir würden so ziemlich alles nochmals so machen…

Und so sind wir geflogen:

Danksagung

An dieser Stelle möchte ich mal bei einigen Leuten bedanken:

  • Meine Frau Maya – Danke, dass ich dich Heiraten durfte, deine Liebe und Geduld zu mir und du mir Raul geschenkt hast! Ich liebe Dich!
  • Mein kleiner Raul – du bist der HAMMER! Echt genial wie du das machst und Pflegeleicht du bist!
  • Meine Eltern Monika und Alfio – Ihr seid die besten Eltern der Welt! Vielen Dank auch für die Organisation des Essens, Apéro in Coltura und dass Raul mitkommen durfte.
  • Unsere Trauzeugen Seraina und Andi – ihr habt euren Job super gemacht! Natürlich auch euren Partnern, welche euch Unterstützten.
  • Meine Schwestern – ihr hattet es mit mir auch nicht immer einfach. Es ist schön eine so tolle Familie zu haben!
  • Meine Nichten, welche sich für das Musikvideo viel Mühe gaben und so gut sangen
  • Meine neue Schwägerinnen und Schwager – für die tolle Aufnahme in den Graf-Stutz-Beutler-Clan 🙂
  • Marisa und Ralf Müller für das Grillieren – Das Fillet und der Braten war ein Traum!
  • Dani Züger – Organisation und Grillieren und Mithelfen am Apéro
  • Erika, Monika, Karin, Mägi und Christina – Ihr habt die Komturei einfach genial Geschmückt und das Catering perfekt gemeistert!
  • Rafi Böhi und Michi Zwick – Einrichten und Mangen des Apéro und der Komturei!
  • Unser Star-Fotograf Andreas Hasler – Die Fotos sind der Hammer, geschweige denn das Buch! Dich kann ich mit einem guten Gewissen empfehlen!
  • Tina Schnyder – für die meega feine Hochzeitstorte!
  • Corinne Hasler – für die Fruchtspiesse am Apéro
  • Fam. Stutz – für das Apéro-Brot (sogar mit Nutella 🙂 )
  • Alle Apéro- und Gäste in Coltura und Tobel – ihr habt uns wirklich ein tolles Fest geliefert
  • Stefan Scherer, der Helipilot, Fluglehrer und Serviceboy – Der Flug war ja sooo geil!
  • Schnäggägugger Bronschhofen – Ihr seid die beste Gugge der Welt!
  • … und einfach alle die uns Gratuliert haben, dabei waren, an uns Gedacht haben und die, die ich vergessen habe…

 

[wcs_qr_code size=‚128‘ color=‚darkblue‘]

Related Images: