Und so lautete die Diagnose des behandelten Arztes im Herz- und Neuro-Zentrum Bodensee:

Diagnose:
Koronare 1-Gefässerkrankung
Akuter Hinterwandinfarkt bei Verschluss des RIVP, relativ peripher.
Erfolgreiche Rekanalisation und PTCA.

Vorgehen:
Übernahme des Patienten aus dem Kantonsspital Frauenfeld wo er sich kurz zuvor mit typischen retrosternaler Schmerzsymptomatik vorgestellt hatte. Im EKG deutliche ST-Streckenhebungen in den Hinterwandableitungen, initiales Troponin negativ. Sofortige Verbringung in das hiesige Herz-Zentrum.
Vorgehen von der rechten Leiste, Schleuse Primär F6. Darstellung der linken Kranzarterie in mehreren Ebenen. Darstellung der rechten Kranzarterie, Rekanalisation und PTCA, zum Abschluss Ventrikulographie in zwei Ebenen. Komplikationsloser Verlauf. Auffällig vor erster Injektion in die RCA eine anhaltende Kammertachykardie mit Frequenzen um 140/min., welche durch intravenöse Gabe von 2 Ampullen Amiodarone unterbrochen werden konnten. In der Folge stabiler Sinusrythmus. Der Patient wird beschwerdenfrei auf die Intensivstation verbracht.

Druckwerte:
Linker Ventrikel: 140/18mmHg
Aorta: 140/90mmHg

Linke Kranzarterie:
Hauptstamm unauffällig. RIA und kleiner R. circumflexus ebenfalls unauffällig, glattwandige Gefässe. Man erkennt schemenhaft die partielle retrograde Füllung der distalen Anteile des RIVP.

Rechte Kranzarterie:
Kräftiges Gefäss, Abbruch des RIVP im mittleren Drittel ohne antegrad erkennbare Füllung. Die übrigen Gefässteile sind glattwandig wobei auch ein Endast des Rpld abbricht.

Ventrikulographie:
Endsystolisch und enddiastolisch normal grosser linker Ventrikel mit deutlicher Akinesie der apikalen zwei Drittel der Hinterwand. Kein Mitralinsuffienz.

PTCA-Technik:
Führungskatherter:  JR 4 in 6F
Führungsdraht:  1xMagnum 0.14, 1xGaleo Floppy
Ballon:  1xVIVA 1.5, 1xMaestro 2.5
Max. Druck:  14atü

Zusammenfassende Beurteilung:
Ursächlich für das akute Hinterwandinfarktgeschehen fand sich ein relativer peripher gelegener Verschluss des kräftig angelegten RIVP. Es gelang zunächst mit dem Magnumdraht nicht, die Verschlussstelle zu passieren, da der Draht in einen in diesem Bereich abgehenden Seitenast abwich. Daraufhin Vorbringen des Floppy-Drahtes, welcher sich in die RIVP-Peripherie über die Verschlussstelle hinweg vorschieben liess. Dehnung mit dem 1.5-er und 2.5-er Ballon, aufgrund der Dünnkalibrigkeit des Gefässes in diesem Abschnitt wird auf eine Stent-Implantation verzichtet. Periinterventionell Gabe von Reo-Pro, man erkennt zuletzt noch peripher kleinere Thrombenanteile. Gutes Akut-Resultat ohne Reststenose.
Das weitere Vorgehen ist Konservativ.

Therapieempfehlung:
ASS 100mg
Betablocker
CSE-Hemmer
ACE-Hemmer

Auf zukünftig strikte Nikotinkarenz ist zu drängen.

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