Am Samstagmorgen kurz vor sechs Uhr fuhren wir in Richtung Deutschland los. Nach gut drei Stunden erreichten wir den Rundkurs in Baden Württemberg.
Ich durfte mich bei der Rennfahrer-Familie Stamm einquartierten. Roman zeigte mir den Rennplatz, das Fahrerlager und die Boxen. Auch Verpflegen konnte ich mich bei seinem Rennstall Suzuki.
Gegen elf Uhr musste er zum Qualifying und ich liess mir von seinen Eltern und dem Bruder den Ablauf erklären. Ich staunte nicht schlecht von Tribüne herunter als ich die 1000ccm Boliden sah, mit was für einem Tempo durch den Parcours rasten. Da ich ein solches Rennen nur aus dem TV kannte, konnte ich mir auch keine Vorstellung machen, wie schnell diese Maschinen sind.
Nach dem ersten Qualifikationslauf lag Roman auf dem 6. Zwischenplatz. Gespannt wartete ich am Nachmittag gespannt auf die zweite Runde.
Während dem Mittagessen Quartier von Suzuki stellte mir Roman noch seine Fahrerkollegin und Kollegen vor. Seine Teamkollegin ist die ist 20 Jahre Junge Tschechin Markéta Janáková und sie fährt in der IDM Supersport der 600-er Klasse mit.
Am Nachmittag war dann das zweite Qualifikationsrennen. Da in der IDM nur eine gewisse Anzahl an Rennpneus gebraucht werden darf, musste Roman bereits nach ein paar Runden wieder zurück in die Boxengasse und behielt seinen sechsten Startplatz.
Bevor ich mich mit Roman und seinen Eltern zum Nachtessen bei Suzuki ging, besuchten wir noch ein paar andere Rennställe. Ich durfte feststellen, dass es auf so einem Rennplatz sehr Familiär zu und her geht. Ich stellte mir das ganze viel rockiger und strenger vor, durfte aber feststellen, dass es sehr viele Familien auch mit kleinen Kindern die vor dem Motorenlärm mit Pamir (Hörschutzmuscheln) geschützt wurden.
Am Abend fand auf dem Dach der Boxen die Poleposition-Party statt. Bei der werden sämtlich Fahrer Interviewt, die am Sonntag von der Poleposition, also dem ersten Startplatz aus fahren. Anschliessend unterhielt eine Blues- Rockband die Gäste mit Ihrer Musik. Da ich aber doch etwas frührer Aufstehen musste, verkroch ich mich aber schon ziemlich bald in meinem Schlafsack.
Kurz nach acht Uhr war am Sonntag wieder Tagwache. Erwartet wurden rund zweihundert Personen die für das Rennen von Roman nach Hockenheim reisten.
Ich hatte die Möglichkeit kurz nach neun Uhr Roman in die Boxen zu begleiten um das Warmup aus der Nähe zu Beobachten. Sehr Eindrücklich war für mich vor allem mit was für Geschwindigkeiten die Boliden auf der Start-Zielgeraden an uns vorbei rasten!
Gegen elf Uhr war es soweit und der Start vom Rennen stand an. Gespannt sass ich auf der Tribüne wartete bis die Motoren vom Start zu hören waren. Von der Tribüne aus sah ich leider den Start nicht direkt. Die ersten Manöver liefen hinter meinem Rücken ab und Roman kam ein paar Plätze weiter hinten an uns Vorbei. Später erfuhr ich, dass er den Start etwas verschlief und nicht sehr gut wegkam. Er beendete das erste Rennen an siebter Stelle.
Roman erzählte mir während dem Mittagessen, dass er auch diesmal wieder mit den Bremsen Probleme hatte, da diese den Bremspunkt selbstständig verschoben.
Auf das zweite Rennen kamen die Fan-Cars verspätet auch auf dem Hockenheimring  an, da sie wegen Bauarbeiten auf der Autobahn ziemliche Umwege fahren mussten. Aber die vielen Zuschauer die wegen Roman nach Bad Württemberg fuhren motivierten Ihn umso mehr für das zweite und gleichzeitig letzte Rennen der Saison.
Ich sass gespannt auf der Tribüne neben den Eltern von Roman. Er fuhr in der ersten Runde auf dem siebten Platz an uns vorbei. Eine Runde später kam er bereits als vierter in die Schikanen vor unserer Tribüne. Die Spannung stieg nicht nur bei mir, als Roman eine kurze Zeit später zwischen zwei Fahrern aus dem Alpha-Technik Team als zweiter in der Spitzengruppe einige Runden vor uns vorbei brauste. Wir wussten aber, dass er diesen Platz kaum halten konnte, da die Maschinen der Konkurrenten schneller liefen und so musste ich auch mit ansehen, dass sich der Drittplatzierte in der letzten Kurve vor der Startziel-Geraden an Roman vorbeidrückte. Ich hörte dann aus den Lautsprechern, dass Roman einige Fahrer hätte passieren lassen müssen, da er sonst abgeflogen wäre. Trotzdem wartete ich gespannt, an welcher Stelle in unser Sichtfeld fahren würde. Er beendete das letzte Rennen der IDM 2007 als sechster.
Ich wusste, dass zwischen den beiden Rennen von den Mechanikern die Bremsen durch neue Ersetzt wurden, musste aber später erfahren, dass diese auch nicht das ganze Rennen gehalten hatten und er darum den so sicher geglaubten Podestplatz verlor.
Auf der Ehrenrunde liess auch Roman sein Motorrad noch vor uns Aufheulen und liess es bei seinem letzten Burnout auf dieser Suzuki richtig Rauchen.
Sichtlich enttäuscht kam Roman von der Box zurück und stellte sich dem Reporter von TeleTop der einen Beitrag über Ihn erstellte seinen Fragen. Ich wurde auch noch Interviewt und erzählte vor laufender Kamera wie ich es erlebt hatte.
Dies war für mich ein einmaliges Erlebnis einmal so auf einem Rennplatz mit dabei sein zu dürfen! Ein herzliches Danke an dieser Stelle an Roman Stamm, der mit das alles ermöglicht hatte! Ich werde bestimmt wieder mal mit dabei sein, wenn er sein bestes auf seiner Maschine gibt!
Ein Danke geht aber auch an die Familie Stamm, die mich versorgte und mir meinen vielen Fragen beantworteten und mir auch erklärten wer, was, wie, warum und wieso…

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