Die Zeit vergeht, auch ich werde nicht Jünger und trotzdem konnte ich das nicht Verstehen.
Mitte der 90-er Jahre gab es beim FC Tobel-Affeltrangen eine schwierige Zeit. Ich war noch in der ersten Mannschaft, als wir endlich den langersehnten Aufstieg in die 4. Liga anstrebten. Zu diesem Zeitpunkt war ich mit meinen knapp 50 kg Körpergewicht nicht gerade der Spieler, der dem Gegner standhalten konnte. Trotz den zweit meisten Trainingsbesuchen war ich damals der Spieler der am wenigsten Spielminuten auf dem Platz stand.

Ich wollte Spielen und versuchte im damaligen „zwei“ einen paar Spielmunten absolvieren zu können. Die damalige Mannschaft war sehr eigenwillig und hatte eigentlich auch keinen direkten Bezug zur ersten Mannschaft. Trotzdem schaffte ich es bei meinem ersten Spiel in Bütschwil ein paar Minuten spielen zu können und konnte mich mit einem Ballgewinn und Pass der zu einem Tor führte in die Mannschaft spielen.

Leider wurde diese Mannschaft bereits ein Jahr später wieder Aufgelöst, da die meisten Spieler das Senioren-Alter erreicht hatten. Ich fing zusammen mit einem Freund an Leute zu mobilisieren damit wir wieder eine Mannschaft stellen konnten, was uns auch gelang!

Ich kam immer wieder zum Einsatz und der Fussball bedeutete mir fast alles! Auch als ich 2003 durch meine Krankheit „zurückgeworfen“ wurde, war mein Wunsch immer, wieder auf den Platz gehen zu können und zu spielen. Da ich durch die Krankheit massiv geschwächt war, wusste ich, dass es schwierig wird, wieder einen Platz im „zwei“ zu erhalten. Damit ich trotzdem auf den Fussballplatz konnte, trainierte ich im Sommer die Senioren des FC Tobel-Affeltrangen. So hatte ich die Möglichkeit selber wieder etwas zu spielen und die Senioren hatten einen Trainer. Im selber Jahr stellte ich mich als Veranstaltungs-Verantwortlichen für den Vorstand zur Verfügung.

Im Juli 2004 hatte ich es Geschaft und konnte in Buswil gegen den FC Littenheid mein erstes Freundschaftsspiel spielen (Wir gewannen mit 5:0).
Die Rückennummer 5 trug ich bereits vor dem Spital, aber nach dem 5. Januar war es für mich immer die 5!

Die letzten Saisons konnten wir immer wieder vorne in der Tabelle mitspielen und verpassten meisten ganz knapp. Diese Saison 2007/08 sieht es noch besser aus.
Trotz des Erfolges musste ich feststellen, dass nicht mehr der Spass, nur noch der Erfolg im Vordergrund steht. Klar, ich kann nicht erwarten, dass ich als Team-Oldie immer in der Start-Elf stehe und jedes Spiel durchspiele. Auch die Weiterbildung zum Prozessfachmann machte die Sache mit den Schultagen die am Trainingstag sind nicht einfacher. So kam es, dass andere Spieler die im Militär sind immer im Startaufgebot waren. Andere die seit dieser Saison im Verein sind und noch nie einen Einsatz an einer Veranstaltung geleistet hatten bekamen den Vorrang. Für das zweite Meisterschafts-Spiel in der laufenden Rückrunde wurde ich nicht Aufgeboten. Dann hatte ich wieder die Möglichkeit mich im ersten Heimspiel zu Bewähren. Ich konnte meine Leistung, die wie ich finde nicht sehr schlecht war (ich verhinderte auf der Linie den Anschlusstreffer der Gäste zum 3:2). Nach dem Spiel fragte mich der Trainer, ob ich am Pfingstmontag für das Spitzenspiel anwesend sei, da ich jeweils an Pfingsten an das Turnier nach Prutz (A) fahre. Meine Antwort lautete: „Wenn ich spielen kann, dann werde ich nicht fahren“. So erhielt ich das Aufgebot.
Am Pfingsmontag fand das Spiel am Nachmittag in Niederwil statt. Etliche Zuschauer fanden den Weg zu diesem Spitzenspiel…
In der ersten Halbzeit durfte ich den Linierichter spielen, den ich aber in der Pause an einen weiteren Ersatzspieler abgab. Die zweite Halbzeit durfte ich Zuschauen (!)- Der Trainer hatte zwar drei Wechsel vollzogen, mich dabei aber nicht Berücksichtig. Ich war an diesem Montag sehr Entäuscht über den Entscheid! Ich finde es sehr schlecht, dass man in der niedrigsten Liga der Schweiz mit mehr Ersatzspieler an ein Spiel fährt als man Einwechseln darf. Zum Andern wird nur noch auf den Erfolg gesetzt um die persönlichen Ziele zu erreichen, anstatt auf die Spieler zu schauen die sich für den Verein einsetzen.

Da für mich dieser Preis zu Hoch ist, habe ich beschlossen, nicht mehr unter diesen Umständen zu spielen. Ich werde mich für die Mannschaft aber Bestimmt freuen, wenn Sie am kommenden Sonntag bereits mit einem Sieg den Aufstieg sicherstellen können und wünsche Ihnen dafür viel Erfolg!

Ab der neuen Saison werde ich, wenn es mir aus beruflichen Gründen möglich ist, bei den Senioren spielen…

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