Vorwort

Was ihr i de näschste paar zeile chönd läse, söll sich uf keim fall wie irgend so es gejämer si. De hintregrund vo dere web-site isch lediglich zum mini eltere und schwestere entlaste. Es gaht mir au darum, dass alli zuegang hend, zu dem was würkli passiert isch. Es cha jede i mim aktuelle tageuch luege, wie es mir so gaht und all därfed is gästebuech ihri eige meinige und ahregige selber dri schribe… A dere stell will ich ihne ganz fest danke! Danke, für die zit, geduld und nerve wo sie für mich ganz bsunders i de letschte zit brucht und gopferet hend!!! The Story punkt zehni bin ich verwachet. En echt stechende schmerz i de brust, i beide ellböge und schweissusbrüch müend mich wohl gweckt ha. Den isch au no das dringende bedürfnis für en bsuech uf em wc dezue cho. Uf em weg han ich ghört, dass mini muetter au scho wach isch Ich ha sie den sofort grüeft. I dere zit wo ich so vor und uf em wc gstande bin (ha echt nöd gwüsst, öb ich müess hine oder obe use….) het mini muetter den de seraina grüefft. Wo sie mich gseh het, het sie sofort reagiert und mich mit em ne verdacht uf herzinfarkt bi de arztpraxis bilchen in affeltrangen a gmolde. Denn isch alles sehr schnell gange. Mini muetter isch mit mir in bilchen abegfahre und d’ frau burkhalter het mich in empfang gno. Nach em ne churze undersuech bin ich nach frauefeld in kantonsspital gfahre worde. Natürlich vo mim mami…. Entlich den über die schneebedeckt strass im spital in frauefeld a cho, het mich mini muetter bim notfall usglade. Sie het en parkplatz gsuecht, und ich bi id ufnahm inegloffle. Det het mich den notfallschwester simone stamm empfange. Sie het mich den sofort am ekg a ghänkt. Das ganze isch den sehr schnell gange. Ich ha mich jenschte frage und test’s müesse underzieh. Den isch den de dr. schmid cho, wo mir mitteilt het, dass ich en akkute herzinfarkt han. Es seg scho alles organiesiert, dass ich nach Kreuzlingen id herzklinik transportiert wird. Leider hend’s mir in frauefeld no nöd chöne säge, was de uslöser für de infarkt gsi isch. Mit sybile het sich den au scho die nächscht frau vorgstellt. Sie fahre de transport nach kreuzlingen. Und scho isch losgane. Ich bi in Krankewage verlade worde, und mit blau licht und vollgas nach kreuzlingen gfloge worde (fahre chasch ja dem würkli nüme säge). Det bin ich sofort in op bracht worde. Und sofort isch losgange. Zerscht hend die mir bi de lischte en schluch bis id arterie ine zoge. Mit enere diode sind die mir den is herz ufe gfahre, wo sie mit em ballon das verstopfende grinsel glöst hend. Das wärs eigentli au scho wieder gsi. Isch im fall no mega interressant zum zueluege. Also, de arzt het den mir gseit, dass es zum ne churze herzstillstand chönt cho, wenn er d’ diode wieder zum herz us zieht. Es isch bis jetzt mini längscht zit gsi i mim läbe… Du lisch uf em tisch, merksch das dini pumpi nüme lauft und de chaste i de decki obe pfifft eifach dure… …denn uf eimal wieder „beep, beep,beep“! ich ha nur no tüüf duregscnuffet!!! Operation beendet! Ich bi wieder zum op us direkt id ips (intensiv-station) bracht worde. Det hend’s mich den zerscht mal gwäsche und versorget. Ich ha sogar e mal öppis zum esse und trinke übercho. Bis am Dienstag morge bin ich det gläge. Den het mich de rettigsdienst abgholt und wieder nach frauenfeld id ips bracht. Det wieder dasselbe spiel. Zerscht bluet abne (ich ha scho usgseh, wie en voll drögeler…), denn die übliche test’s halt. Am Mittwochmorge bi de arztvisite, sind’s mit enere guete und enere schlechte nachricht cho. Die guet isch gsi, dass mit em herz wiederer alles in ordnig isch. Die schlecht nachricht isch den halt ebe de verdacht uf leukemie gsi. Mich het’s irgendwie gar nöd interessiert. Ha sowieso nöd gwüsst, was leukemie überhaupt isch. So bin ich den mit em ne chrankewage nach st. galle gfahre worde, will die besser usgrüstet sind als in frauefeld. Am Donnerstag am halbi elfi bin ich den im kantonsspital sg a cho. Als erst hend’s mir den grad e chli chnochemark abgsoge. E total unagnemi sach säg ich eu. Am fritig morge han ich den de definitiv bscheid übercho, dass ich leukemie han! Das isch den au en grund gsi, zum mal nahfräge was das überhaupt isch? Das isch vielicht mis gross glück gsi, dass ich nöd gwüsst ha was das isch, und das ich s’ gfühl gha ha, es git nüt me schlimmers als en herzinfarkt… Mittlerwile han ich die erst chemo – therapie dure. Ich ha gsr nöd so viel müeh gha. E bitzli übelkeit, erbreche und das wärs wieder gsi….


Hallo zäme!!!! Was hüt so alles gloffe isch, isch relativ schnell erklärt. Wie immer am morge am siebni isch tagwach. Den chunt die chrankeschwöster e mal schnell e chli go bluet Zapfe. Den gits zmorge, wie immer mis weggli, butter und confi. Da ich zur zit under de ifektprophylachse stah (d. h. e asteckigsgfahr isch momentan sehr höch, will ich ja kei wissi bluetkörperli me han), isch körperpfleg sehr wichtig. Es wird genau vorgschribe, wie ich muess dusche, zähputze usw. Meistens bi ich den scho wieder s’ erst mal müed. Ich mach den e crüzworträtsel bis ich den zu de arztvisite dra chum. Mit e chli lese han ich mir hüt den zit durebracht bis am Mittag. Punkt halbi zwölfi isch den cho. Ich ha zerst no de artikel im playboy müesse fertig lese (het en spannende artikel über fuessball – stadien usw.), den bin ich mit mim zimmernachber an tisch ghocket und ha gesse. Nach em essse isch den entlich de blick cho. Ich ha de blick glese und es mittagschläfli gmacht. Uf die halbi drü isch den de stress losgange. Zerscht han ich müesse go mis herz mit ultraschall messe, wo ich sogar no die übrige reste vom infarkt gse ha. Chum wieder im zimmer lauft de massimo, min physiotherapeut ine. De het mich recht gfollteret…. Entlich han ich den wieder e pause gha, wo ich wieder mal minne chrüzworträtsel ha chöne widme. Am halbi sechsi isch den s’ nachtesse cho. Nach em esse den die obligate mundpflege, mit zäh putze und spezial spüelig. Aschlüssend han ich mal agfange schribe, bis mini muetter cho isch. Sie isch den blibe bis de dani, sandro und de andi cho sind. Mir hend üs denn in e anders zimmer verzoche zum es jässli chlopfe. Nur mit viel glück hend de sandro und de andi üs no chöne es unetntschiede abjage. So geg die nüni sind den die drü wieder gange. Ich han eigentli gediege wölle is bett, da isch den de horror voll gas losgange. Wo nachtwach mir no cho gisch go temperatur messe, het sie den müesse fieber feststelle (was nöd würkli guet isch, da ich fast kei wissi bluetkörper me ha). Nachher isch den die üblich zeremonie losgange. Bluet abnahm und en ganz körper check dur irgend so en doktor wo grad nachtwach het (wenn ich säg ganz körper, den mein ich das au). So geg die halbi drü han ich den entlich wieder därfe schlafe…


25. Januar – 30. Januar 2003

Die tagesabläufe waren für mich so richtig öde. Wenn ich mal schnell zum lungen-röntgen, eine darm-ultraschall machen dufte oder einen normalen ekg waren das highlifs of the day. Mir war das sowieso egal den ich musste mich in den nächten und tagen soviel male übergeben, dass ich mich kaum getraute mal ohne das becken die toilletten auf zu suchen. Dann kam noch das Fieber hinzu. Mindestens ein Mal pro zwölf stunden, mussten sie mir mal das fieber senken. Das lassen sie irgend so ein medikament in dich rein und du fängst an zu schwitzen. Das ganze über ne stunde bis wirklich das ganze bett und das pyjama nass ist. Später musste für die schwitz – aktion auf das berühmte spital nachthemd umsteigen. Ich kann mir ja nicht irgendwie zwanzig stück davon kaufe oder. Leider musste ich in dieser zeit auch vermehrt besuchertermine absagen, was mir sehr leid tut. Aber ihr versteht mich ja sicher. Ich hoffe, dass es mir so schnell wie möglich wieder besser geht und wir alles nachhohlen können.


31. Januar – 4. Februar 2003

da ich zur zeit immer noch auf das anti-pilz mittel gesetzt war, war ich kaum besuchsfähig. Mir war ständig übel und das übergeben gehörte so zum tagesablauf. Auch hatte ich das gefühl, dass ich auch austrockne. Jeder besuch auf dem wc war eine qual. Immer musste ich ein becken mittragen, weil eine kleine geschmacksveränderung mir den magen drehte. Da ich auch nichts ass zu dieser zeit, hatte ich auch kein material zum hergeben. Mein einziger besuch den ich erwartete während dieser zeit, waren familienmitglieder. Es war mir eben auch peinlich, wenn jemand zu besuch kommt, und ich übergebe mich alle halb stunden. In diesem Sinne will ich mich bei all denen entschuldigen, die mich besuchen wollten. Am Montag – Nachmittag konnte ich dann entlich dieses pilzmittel abgeben. Das war mich wohl das beste während der der tage.


21. Februar 2003

gestern war ich wieder bei der munduntersuchung. Da ich keine röntgenunterlagen von meinem kiefer dabei hatte, konnten sie eigentlich nichts machen, ausser eine gewebeprobe zu entziehen. Das funktionierte so, dass man mir zuerst eine gaze mit einem mittel gab, die ich in den mund halten sollte. Ich wurde dabei so halben beduselt. Dann kam die assistenz – ärztin mit einer spritze! Fünf mal stach sie mir im gaumen drin zu!!! Ich hatte danach abdrücke des stuhls in den händen. Ein oberarzt entnahm mir die proben mit einer art zange. Es tat wenigsten nicht mehr weh, war aber trotzdem ein nicht wirklich angenehmes gefühl. Danach wurde ich mit dem transportunternehmen und einer total eingeschläfferter schnauze wieder zurück in mein zimmer gebracht. Um halb sechs wurde wieder das nachtessen serviert. Mir natürlich wieder nur flüssig (suppe, rüeblisaft usw.), richtig lecker.


21. Februar 2003

irgendwie hatte ich wohl ein ghetto mit den daten. Sie waren zwar korrekt, aber es ist ja ringer, wenn man das richtige gleich sieht. Also, am Freitag war es sozusagen wieder mal fast ein standart Tag. Das einzige highlite war wohl das kiefer-röntgen um 14.00 uhr. ich will ja nicht mehr wissen, wie viele röntgenbilder die schon von mir haben. Ein teil konnte ich schon mal besichtigen. Also anschliessend bin ich dann retour gekommen und befasste mich mit meinem internet – auftritt. Mein zimmerkollege und ich haben es auch immer sehr lustig. Er macht nur sch… und ich natürlich mit. Bei kontrollen und so bringt er mich immer wieder zum lachen. Am abend bekam ich noch von meinem schwager, familie (die alle tage kommen! Danke!!!) und rolf hubmann besuch. Von seraina die zurzeit krank im bett liegt (oder sollte) bekam ich ein bild mit fotos von verwandten und kollegen. Ist noch cool all diese fotos, hat mich recht aufgestellt! Das war’s dann auch schon wieder mit dem Freitag. Den fernseher schalteten wir gar nicht mehr ein und gingen so gegen 22.00 uhr ins bett…


17. Februar 2003

start der 2. phase chemo – therapie am 12.februar. am Mittag um 14.00 uhr wurde gestartet. Zuerst mit einer drei stündigen, dann folgte eine 21 stündige. So lief es bis am Mittwoch weiter. Eigentlich muss ich sagen vertrug ich diese therapie sehr gut. Ab Donnerstag liess man dan die drei stündige weg, und verteilte die lange auf 24 stunden. Von da an hatte ich immer gegen 17.30 uhr übelkeit. Was meist dann noch mit kurzem erbrechen besiegelt wurde. Ein nachteil muss ich dieser therapie ganz klar zu schreiben. Und zwar ist das die müdigkeit. Wenn man am morgen aufsteht um zu frühstücken, ist mann schon wieder so müde, dass man schlafen kann. Und das den ganzen tag. Wenigstens treibt mich massimo am Nachmittag für zehn minuten aufs velo, sonst würde ich gar nie aufstehen. Es braucht eine unheimliche überwindung. Aber das bessert ja jetzt auch. Morgen Dienstag, wird mir die letzte ladung angehängt, dann fängt wieder das warten an…


20. Februar 2003

im bericht vom 17. feb hab ich nicht erwähnt, dass ich am vergangenen Samstag im mund eine kleine blase entdeckt. Für mich war es ein ganz normales bläterchen. Wie sich dann am Sonntag herausstellte, war es nicht ganz so harmlos. Am Montag war es bereits zu einem grossen knollen im gaumen herangewachsen. Natürlich wusste niemand woher das ding kam. Ich musste dann am Dienstag zu einer computer-tornographie (in die röhre um genaue bilder davon zu erhalten). Am Mittwoch durfte ich dann zu den nasen-, ohren- und halsärzten. Sie versuchten mir flüssigkeit aus der blater zu saugen. Dazu verwendete der oberarzt eine spritze. Er stocherte mir damit so im mund herum, konnte aber nichts finden um es abzusaugen. Es war ein total besch… gefühl. So wurde dann die übung angehalten und zu einem erneuten versuch auf Donnerstag verschoben. Am Mittwoch hatte ich dann noch ein kleines gespräch mit frau dr. käser. Sie teilte mir mit, dass wir aus sicherheitsgründen wieder dieses anti – pilz mittel anschliessen müssen. Genau dieses mittel, dass ich bei der ersten phase so schlecht vertragen hatte. Ich muss sagen, bis jetzt läuft es viel besser und ich hab keine probleme damit. Ich geh mal davon aus, dass das auch bald wieder abgeschaltet wird, so bald man weiss was es mit dieser blase so innsich hat.


1. Mai 2003

als erstes will ich mich bei euch entschuldigen, dass meine home-page erst jetzt wieder aktiv ist. dann will ich mich bei meiner familie bedanken, dass sie sich so gut um mich gekümmert hat, zu hause und nun wieder im spital. Nun zu mir. Am Dienstag den 18. märz konnte ich das spital nach erfolgreicher zweiter chemo – therapie wieder verlassen. Ein bisschen wacklig auf den beinen, versuchte ich mich sofort wieder in den „alltag“ einzuleben. Schon am Mittwoch ging ich diversen besuchen und einladungen nach. Ich traf auf solche leute die mich nicht mehr erkannten oder nicht beachteten. Die meisten empfingen mich mit offenen armen und hatten sehr freude mich wieder zu sehen. Ich genoss die zeit zu hause sehr ausgiebig. Da waren besuche im j&b, rössli pub, casino luzern oder fussballmätche von gc, der ersten und zweiten mannschaft des fc tobel. Am 2. April musste ich dann wieder einrücken. Wieder in das spitalleben zurück finden. Am anfang viel es mir sehr leicht. Mit dem laptop den ich ich hauptsächlich zum surfen im internet, zum e-mail schreiben und dvd’s schauen brauche, habe ich ein hilfsmittel gefunden um die zeit rumzukriegen. Dann natürlich auch die häuffigen besuche helfen mir sehr. Am morgen um 9.30Uhr bin ich wieder hier eingetroffen. Wie üblich musste ich mich den normalen eintritt – test’s stellen. Blutabnahme usw. danach bekam ich den katheter wieder eingebaut. Ich war richtig froh, als ich entlich alles vorbei hatte, und mich im zimmer mal einrichten konnte. Diesmal wurde ich wieder in ein zweier zimmer gesteckt. In dem ich bis heute bin!!! Zusammen mit meinem zimmerkollegen, mit dem ich mich auch sehr gut verstehe. Er heisst marcel und kommt aus dietfurt. Er ist zwar ein bisschen jünger, aber das macht auch nichts. Im verlaufe des nachmittags, des 3. Aprils, fingen wir dann die dritte chemo therapie an. Ich muss sagen, auch diese therapie habe ich sehr gut ertragen. Leider hatte ich ich kurz vor den ostern einen rückschlag. Am Dienstag, wurde bei einer normalen rutinekontrolle bemerkt, dass ich ich leichte temperatur hatte. Daraus wurde dann fieber von über 40 grad celsius gemessen. Danach hatte ich lange und schlaflose nächte. Ich musste dauernd überwacht werden und bekam immer wieder medikamente um das fieber zu senken. In den nachfolgenden nächten wurde ich auch von alpträumen geplagt. Die ärzte stellten dann ziemlich schnell fest, woher das fieber stammte. Mir wurde der katheter gezogen und auf der linken seite wieder einoperiert. Das fieber stammte ziemlichlich sicher von einer entzündung beim katheter. Vorübergehend wurde ich dann auch wieder mit antibiotika und fungi ( pilzmittel) versorgt. Was ich ja bereits aus der ersten chemo kenne. Leider wurde es mir wieder ziemlich übel und die lust am essen nahm wieder völlig ab. Zum glück, konnte ich das zeugs schnell wieder abgeben, so dass ich zum heutigen zeitpunkt wieder mehr essen mag. Mein heutiger zustand ist eigentlich den umständen entsprechend sehr gut. Leider sitze ich halt immer noch im spital, und warte bis die weissen blutkörper sich wieder zeigen…


1. Mai 2003

heute ist mein hundertster tag spital in diesem jahr. Ist eigentlich ja schon verrückt, wenn man so zurück denkt wie schnell die zeit verrinnt. Es war doch erst grad noch der 5. januar und jetzt ist schon wieder mai… bei der arztvisite heute morgen habe ich erfahren, dass meine weissen blutkörper entlich angestiegen sind. Ich hab dann auch gleich die spritze bekommen um die stammzellen zu stimmulieren. Das haben wir ja bereits am ende der zweiten phase probiert, hatte damals aber leider nicht funktioniert. Ich hoffe, dass es diesmal funktioniert und mein knochenmark genug stammzellen frei gibt, um sie zu sammeln. Zudem habe ich erfahren, dass wenn alles normal läuft, ich spätestens aufs nächste wochenende entlassen werde. Ich bin auch froh darüber, denn langsam aber sicher habe ich den spital so langsam gesehen. Wenigstens sehe ich jetzt ein ganz klares ziel vor augen. Mein aktuelles arbeitszeugnis beläuft sich ja bis zum 31. August 2003. am ersten september werde ich wieder mit arbeiten beginnen. Aber bis dann läuft noch viel wasser den rhein ab…


16. Juni 2003

endlich wieder zu hause… seit dem 12. juni bin ich nun schon wieder zu hause und genisse, wieder die freiheit. Wieder mal in den ausgang, mich mit kollegen treffen usw. die erste woche nach dem langen aufenthalt im spital war für mich nicht gerade einfach. Auf einmal war niemand mehr da, der mich kontrolliert. In den nächten schaute niemand mehr , ob ich ich noch atme. Ich musste morgens um sieben nicht mehr aufstehen zur blutentnahme. Das frühstück wurde mir nicht mehr aufs zimmer gebracht oder ich musste mich selber um das Mittagessen kümmern… es war auf einmal alles anders, und ich musste mich wieder daran gewöhnen „zu Hause“ zu sein. Ich vermisste das ganze personal der station 01.11! ich freute mich richtig, auf die erste kontrolle, um die girls wieder zu sehen. Das ist ja wohl klar, dass ich bei jeder kontrolle in st. Gallen die station besuchen werde. Durch die lange zeit im spital wurden meine muskeln so richtig lahm. Ich war ja auch sehr fleissig mit dem training (gemäss therapeut massimo war ich „en ober fuhle siech“!). das wurde mir dann auch zum verhängnis. Wenn ich mal ein bisschen weiter gehen musste, oder mehrmals die treppen in mein zimmer hochstieg, hatte ich am nächsten tag so richtig muskelkater. Das war wie früher nach einem sporttag oder fussballmatch. Somit wir beim thema sind. Ich kam natürlich genau richtig auf das finale der NLA meisterschaft nach hause. Das spiel gcz gegen basel konnte ich entlich wieder mal auf einem anständigen fernseher sehen. Ich hatte sogar noch ein billet für das spiel, es war mir aber noch zu riskant, da meine blutwerte noch sehr tief waren. Das spiel gegen wil sah ich dann live im hardturm. Um so mehr freute es mich, dass ich bei der meisterfeier dabei sein konnte, und mich mit dem meister-trainer marcel koller unterhalten konnte. Es freute mich vor allem, dass er mich noch kannte! Leider merkte ich ich die meisterfeier auch in den beinen. Am Montag danach war ich noch komplett auf der schnauze. Ich hatte muskelkater wie nach dem frauenfelder – waffenlauf. Ach, wie die zeit vergeht, es ist kaum zu glauben. Jetzt bin ich schon über einen monat wieder zu hause… Ich will noch so viel erledigen, diverse leute besuchen. Ich hab immer volles programm und trotzdem fehlt mir wieder die zeit. Leider brauch ich auch noch sehr viel schlaf. Ich kann ohne weiteres einfach mal so zwölf, dreizehn stunden am stück schlafen. Ohne probleme… Aber ich gewöhn mich auch daran wieder. Am Donnerstag musste ich zum ersten mal wieder nach st.gallen ins ambulatorium zur kontrolle. Ich war irgendwie mega nervös, da ich nicht recht wusste, was mich da erwartet. Darum war ich froh, dass mich sandra fuhr. Um 14.00 uhr musste ich in den ultraschall, danach hatte ich ein gespräch mit frau dr. käser. Anschliessend kam dann eine knochenmarkpunktion. Mann ist das ein sch… es ist unangenehm und es schmerzt so richtig. Aber es muss ja sein. Jetzt gehöre ich zu den best kontrollierten menschen dieser erde. Das ist ein beruhigendes gefühl. Die grössten highlight’s waren ganz bestimmt, die meisterfeier von gc, das pfingstweekend in ladis (A) und die jahresversammlung des fc tobels. „Pfingsten in ladis ohne mich, das gibt’s nicht!“ ich hatte es hans (besitzer des laderhofs) an der frühjahrsmesse in frauenfeld versprochen. Es war auch mein ziel bis zu den pfingsten wieder so fit zu sein, um mit dem fc tobel nach ladis zu reisen. Natürlich sah ich das wochenende mal aus einer nüchteren sicht. Ich trink ja kein alkohol mehr wie ihr ja wisst. Wir hatten ein gewaltiges wochenende. Das wetter spielte voll mit. Es ist ja wohl klar, dass ich im nächsten jahr auch am fussballturnier wieder mitspielen werde! Am Freitag den 13. hatten wir die jahresversammlung des fc tobels. ich hatte mich als nachfolger von matthias bärtschi als festwirt gemolden. Ich danke all denen die mich gewählt haben. Ich werde mein bestes geben in meinem neuen amt. Ich will mich aber noch beim präsidenten bruno flück bedanken. Er hat mich in seinem jahresrückblick erwähnt. Mir lief es eiskalt den rücken hinunter. Ich wusste nicht mehr wo hin ich schauen sollte. Irgendwie war es ein komisches gefühl. Ich hatte nicht mit so etwas gerechnet. Vielen herzlichen dank!!!


16. Juni 2003

ich will mich mal noch recht herzlich bei allen bedanken! Vielen dank für eure unterstützung im spital. Danke! Selbstverständlich werde ich euch immer wieder auf dem laufenden halten, was und wie es weitergeht. Wenn ihr fragen habt, traut euch. Ich hab keine probleme über die krankheit zu sprechen. Ich freue mich auch sehr über die einträge im gästebuch!


26. Juni 2003

heute war ich wieder im spital. Wie ich durch frau dr. käser erfahren durfte, sind bei der knochenmarkpunktion vom 12. juni keine kranken zellen mehr gefunden worden! So haben sich die ärzte entschieden, nochmals einen stammzellen – sammel – versuch zu starten. Für das werde ich am Freitag, den 4. juli wieder nach st.gallen fahren um mich einer kleinen chemo-therapie zu unterziehen. Am Samstag kann ich dann auch schon wieder nach hause. Eine woche später, am 11. juli werde ich dann wieder in die station 1.11 eintreten. Mir wird auch wieder den unbeliebten mega katheter eingelegt, damit ich am Montag 14. juli zum sammeln der stammzellen ins blutspendezentrum gebracht werden kann. Ich hoffe, dass es diesmal entlich mit der sammlung klappen wird. Natürlich werde ich euch wieder auf dem laufenden halten, ob alles funktioniert hat und wie es mir so geht…


15. Juli 03

wie schon erwähnt, musste ich am Freitag den 4.juli wieder nach st.gallen, um die mini Chemo-Therapie zu unterziehen. Eigentlich lief alles ganz normal ab. Ich kam am morgen kurz vor neun uhr auf der station 1.11 an. Natürlich brachte ich den Pflegefachfrauen (Früher hiessen sie noch Krankenschwestern) Gipfeli mit. Um mir Blut zu entnehmen und anschliessend die medikamentöse Therapie einzuflössen, musste zuerst eine Leitung in die Vene gelegt werden. Bei meinen Venen ist deshalb auch klar, dass es zwei Pflegerinnen und drei Stiche braucht bis alles einwandfrei funktioniert. Anschliessend ging ich bei alten bekannten vorbei, die ich hier im Spital kennen gelernt hatte. Unter ihnen war auch Marcel Holenstein, mit dem ich die ganze dritte Therapie im Zimmer 105 verbracht hatte. Claudio Zurlo traf ich in der Tagesstation. Ich fand natürlich auch zeit, um mich mit ihm zu Unterhalten über den Verlauf seiner Therapie und die news vom Fussball. Ein bisschen erschreckend war für mich das Alter meiner zwei neuen Zimmergenossen. Michi ist gerade mal 22 Jahre alt und Andreas Schrepfer 23. Im verlaufe des Nachmittages bekam ich dann die Chemo während zwei Stunden verabreicht. Da dieses Medikament meine Blase angreifen kann, wurde mir im Anschluss ein Blasenschutzmittel angehängt. Mir ging es soweit immer noch sehr gut. So gut, dass ich nach dem Essen mit Michi in die Cafeteria ging. Erst später, so während dem Fern sehen, viel mir auf, dass sich meine Augenreaktion verändert. Ich hatte zwischendurch verschwommenes Bild. In der Nacht bekam ich auch noch den Blasenschutz zu spüren, indem er mich so ziemlich jede Stunde mal auf die Toilette schickte. So gegen drei Uhr Morgens, musste ich mich auch noch übergeben. Es war nicht wirklich eine angenehme Nacht. Das Morgenessen am Samstag liess ich gleich mal wegfallen. Noch immer war der Besuch auf dem Klo Stündlich regelmässig und ich war noch nicht ganz bei mir. Diese Therapie war wohl ein bisschen stärker als von mir erwartet. Gegen vierzehn Uhr holte mich mein Vater ab, und wir fuhren nach Hause. Total erschöpft legte ich mich zu Hause wieder ins Bett. Auch am Sonntag war ich noch viel Fitter. So beschloss ich mir die Zeit vor dem Fernseher tot zu schlagen. Am Montag besserte es wieder. Das Aufstehen war auch nicht mehr so anstrengend, dafür kam jetzt wieder was ganz neues dazu. Ich musste mir die Neupogenspritze für die Stammzellensammlung in den Oberschenkel spritzen… Desinfizieren und rein damit war meine Devise. Ich war fast ein wenig Stolz und überrascht, wie schnell und einfach das war. Die ganze Woche setzte ich mir eine Spitze am Morgen und eine am Abend, immer pünktlich um acht Uhr. Freitag, 11.Juli um halb sieben weckte mich der Wecker. Jetzt hiess zuerst mal wieder Kleider, Laptop und Waschzeugs packen. Ich fühlte mich als hätte ich die ganze Nacht kein Auge zu gedrückt. Dafür schlief ich wirklich sehr gut. Um zehn nach acht holte mich Andrea ab, und fuhren nach St. Gallen. Natürlich holten wir wieder Gipfeli für das Personal. Wieder im Spital folgte das übliche Prozedere. Bett und Zimmer beziehen und Blutentnahme. Während der Arztvisite erschrak ich ziemlich, als mir mitgeteilt wurde, dass ich mich mitten in der Aplasie befand. Die Blutwerte sind wieder sehr tief gefallen. Das heisst, die gleichen Vorschriften wie wir sie bereits aus den letzten drei Therapien kennen. Beim verlassen des Zimmers immer einen Mundschutz tragen, speziell intensive Körperpflege und das Essen anpassen. Es war ein komisches Gefühl für mich, denn damit hätte ich ganz sicher nicht gerechnet. Irgendwie hatte ich gehofft, dass ich Freitag wieder nach Hause konnte, und erst am Sonntagabend wieder kommen musste. Dem war leider nicht ganz so. Mir wurde Mitgeteilt, dass sich meine Thrombozyten in einer kritischen Lage befanden und es zu meiner Sicherheit besser wäre, mich unter Aufsicht im Spital aufzuhalten. Auch von dieser Meinung überzeugt, stellte ich mich wieder einmal auf ein Weekend im 01.11 ein. Ich bekam nicht einmal eine Infusion. Wenn man es so sehen will, war ich da zum Essen, Trinken und Schlafen. Wenigstens konnte ich mich ziemlich frei Bewegen. Ich hatte mich ziemlich schnell wieder Eingelebt und das Spitalklima gewöhnt. Am Montagmorgen kurz vor sieben Uhr wurde mir wieder Blut abgezapft, um die Stammzellen zu zählen. Geplant war eigentlich, dass ich wenn genug vorhanden sind, Thrombozyten (Plättli) bekam, anschliessend die Kathetereinlage und dann die Sammlung im Blutspendezentrum. Leider waren auch wieder zu wenige Stammzellen frei gesetzt worden. Somit bekam ich trotzdem eine Infusion, damit man die Thrombozyten einflössen konnte. Bei der Blutkontrolle waren sie bis auf 8 G/Liter gefallen. Bei einem durchschnittlichen Erwachsenen ist der Wert bei 150 bis 300 G/Liter. Der Stundenwert (ungefähr zwei Stunden später) waren meine Thrombos wieder auf 51 G/Liter angestiegen und ich konnte beruhigt die Cafeteria aufsuchen. Heute Morgen war wieder dasselbe Prozedere. Noch vor sieben Uhr hat mir die Nachtwache das Blut entnommen. Nach dem Morgenessen kam dann die erfreuliche Nachricht, dass sich ein Teil meines Blutes erholt hatte. Und ich mich nicht mehr in der Aplasie befinde. Leider musste ich der Chef-Arzt-Visite erfahren, dass meine Stammzellen immer noch zu wenig sind. Das heisst jetzt wieder warten bis Morgen…


22. Juli 03

Am Mittwoch 16. Juli war leider wieder keine Sammlung möglich. Irgendwie wollen bei mir einfach keine Stammzellen frei werden. So fragte ich an der Visite, ob es vielleicht möglich wäre, das Eröffnungsspiel im Espenmoos zu besuchen. Ich war ziemlich erstaunt, als ich von Frau Dr. Angst das O.K. bekam. Es wäre kein Problem die Infusion „abzustöpseln“. Damit ich aber mit meinem Vater das Spiel besuchen konnte, musste ich zuerst ein paar Schuhe einkaufen gehen. Auf so was war ich natürlich nicht vorbereitet, darum hatte ich auch nur die Adiletten dabei. Am Nachmittag hatte ich dann noch ein gespräch mit der Oberärztin Frau Dr. Hitz. Sie erklärte mir, dass ich definitiv ein spezial Fall sei. Ich erfuhr, dass mein Typ Leukämie gar nicht wirklich bekannt sei. Ich meine dass ich ein Sonderfall bin, dass wusste ich ja, aber gleich so?! Also, bei mir musste man das ganze System ändern. Die Ärzte beschlossen, beim mir mit der zweiten Therapie zu Beginnen, da die erste durch die Medikamente mein Herz beeinflussen könnte. Erst danach bekam ich die erste Therapie verabreicht. Da ich nicht davon profitieren kann, bei einer Transplantation auf das Knochenmark einer meiner Schwestern zurückzugreifen, fuhr man mit der dritten Chemo-Therapie weiter und hoffte auf eine Stammzellensammlung. Leider war ja dies auch nicht möglich. Auch der jetzige Versuch schien zu scheitern. So endete dieses Gespräch mit gemischten gefühlen. Am Abend fuhr ich dann mit meinem Vater, der übrigens an diesem Tag Geburtstag hatte an das Fussballspiel zwischen dem FC St. Gallen und den Berner Young Boys. Wenigstens sahen wir ein paar Tore… Anschliessend musste ich dann wieder zurück ins Spital. Ich hatte wieder eine sehr lange Nacht. Wie so ziemlich alle die, die Nachtwach hatten, feststellen durften, habe ich ein sehr tiefen schlaf. Ich war so ziemlich immer wach, wenn jemand das Zimmer betrat. In den Nächten hat man eben immer sehr viel Zeit um über vieles Nachzudenken. Am Donnerstagmorgen erfuhr ich, dass die Übung Stammzellen abgebrochen wird. Es wäre eine zusätzliche Sicherheit gewesen, aber eben… Kurz vor sechs Uhr kam Jeanette Vetter mich abholen. Ich hatte ein bisschen ein mulmiges Gefühl im Magen, als ich das Spital verliess. Ich hatte meine letzte Nacht im Spital verbracht. Jetzt werde ich nur noch als Besucher oder zur Kontrolle im Ambulatorium das Haus 01 betreten… Am Freitag bemerkte ich, dass sich meine Haare so langsam wieder lösten. Also hatte Herr Dr. Hess doch recht, sie würden mir nochmals ausfallen. Und nicht nur auf dem Kopf, wieder am ganzen Körper. Am Montag musste ich sie wieder abrasieren. Bei der Kontrolle am Montag bei meinem Hausarzt erfuhr ich, dass sich mein Blutbild so langsam wieder erholen wird. Natürlich wird es wieder eine weile dauern, bis es sich wieder einigermassen erholt hat. Am 30. Juli muss ich dann wieder nach St. Gallen zur Kontrolle…



25. Juli 2003

Hallo Mit diesem kurzen Bericht will ich Euch ein bisschen Eure Gedanken anregen. Das Thema ist Blut- und Thrombozyten spenden. Während den Chemotherapien wurden ja meine Blutwerte zerstört. Deshalb brauchte ich von grosszügigen Spendern Blut und Thrombos. Während den 3 Phasen brauchte ich total 13 mal 2 Blutkonserven und 23-mal Thrombozyten (Plättli)!!! Das bedeutet so über den Daumen, dass ich alle zwei Tage Spenderblut erhalten habe. Wie Ihr ja wisst, bin ich leider nicht der einzige, der an diesem Krebs erkrankte. Es gibt ziemlich viel Menschen, die auf Blutspender angewiesen sind, um eine solche Krankheit zu heilen. Das Blutspenden ist nur mit Vorteilen verbunden. Bei einer solchen Aktion wird das Blut genau geprüft. So können zum Beispiel diverse Krankheiten sehr Früh entdeckt werden, oder auch die Blutreinigung durch den natürlichen Organismus ist sehr Gesund für den Körper. Es kann ja sein, dass in irgendeinem Spital jemand genau auf Dein Blut angewiesen ist. Für allfällige Fragen stehe natürlich gerne zur Verfügung. Hier noch die Tel. Nr. der Blutspendezentren in der Region: St. Gallen Kantonsspital: +41 71 494 11 11 begin_of_the_skype_highlighting              +41 71 494 11 11      end_of_the_skype_highlighting Frauenfeld Kantonsspital: +41 52 723 77 11 begin_of_the_skype_highlighting              +41 52 723 77 11      end_of_the_skype_highlighting Münsterlingen Kantonsspital: +41 71 686 11 11 begin_of_the_skype_highlighting              +41 71 686 11 11      end_of_the_skype_highlighting Und Denk daran: „SPENDE BLUT, RETTE LEBEN“


30. Juli 2003

Heute war ich wieder im Kantonsspital in St. Gallen. Ich musste nur das Blut kontrollieren, da meine Werte noch nicht ganz so hoch sind, wie sie sein müssten. Aber so langsam aber sicher steigen sie wieder an. Anschliessend hatte ich noch ein Gespräch mit Frau Dr. Käser. Sie hat mir erzählt, dass sie mich Telefonisch nach Basel angemeldet hat. Diese Woche werde ich noch Schriftlich angemeldet. Ich werde dann von den spezialisten in Basel aufgeboten werden. Sie werden mir dann erklären wie es weiter geht… Bis es soweit ist, muss ich einfach weiter warten… Es war ja wohl klar, dass ich noch kurz auf der Station 01.11 vorbei schaute, um dem Personal hallo zusagen.


28. August 2003

„The Show Must Go On!“ Endlich ist es wieder so weit. Am Montag 01. September werde ich wieder mit arbeiten beginnen. Ich kann ja nicht sagen, dass es jetzt mit dem „Flohner Leben“ wieder vorbei ist, da ich die Zeit, die ich zu Hause verbringen durfte, sehr genossen habe. Auch ich es für mich wieder ein grosser Erfolg, wieder Arbeiten zu können… In den vergangenen paar Wochen habe ich wieder sehr viel erlebt. So ein gewisses Highlight war ganz bestimmt das Open – Air in Tuffertschwil. Dieser Anlass war bereits während meiner dritten Therapie ein Thema. Ich hatte damals mit meinem Zimmerkollegen Marcel schon abgemacht, dass wir uns in Tuffertschwil treffen würden. Darum freute es mich umso mehr, dass er auch mit von der Partie war! Ein ganz spezieller Dank gilt auch der Schlagerband „Com-Box“, die mich mitgenommen haben nach Zoffingen an das Schlager Open – Air. Dort hatte ich die Möglichkeit mal in den Backstage Bereich eines so grossen Anlasses zu schauen. Es war echt Mega, nochmals vielen Dank! Da zurzeit mit der Leukämie wieder alles in Ordnung ist, und ich immer noch auf eine Nachricht aus Basel warte, habe ich mit der Rehabilitation des Herzens begonnen. Am 21. August hatte ich einen Termin bei einem zugeordneten Kardiologen in St. Gallen. Auch er hat mich auf alle Details hin untersucht. Ich musste mich wieder einem Belastungs- – EKG unterziehen, damit mich die Physiotherapeuten für die Trainingseinheiten richtig einstufen können. Ich war mit den Resultaten sehr zu Frieden. Am Donnerstag, 28. August hatte ich dann eine Einführung in die ambulante kardiale Rehabilitation. Das heisst, es erwartet mich ein vielseitiges Bewegungsprogramm in kleinen Gruppen. Die gesamte Behandlung umfasst 36 Trainingseinheiten mit drei pro Woche. Dazu kommen vier Informationsstunden über Themen wie Herzinfarkt, Risikofaktoren und Ernährung. Der Trainingsablauf sieht etwa so aus. Am Montag und Freitag beginnen wir mit Aufwärmgymnastik und anschliessend folgt ein Ausdauer- und Krafttraining. Jeweils am Mittwoch gehen wir auf eine Wanderung. Bei diesen Trainings ist immer ein Arzt vor Ort, für den Fall, das irgendwas passieren sollte. Nach der Einführung besuchte ich noch schnell die Pflegefachfrauen meiner ehemaligen Station 01.11 im Haus 1. Natürlich informiere ich Euch weiter, wie es mit der Reha vorankommt. Ich wünsche ein schönes Weekend!


11. September 2003

Seit meinem letzten Eintrag in meinem Tagebuch ist wieder viel passiert. Am letzten Wochenende im August musste ich am Samstag noch die obligate Bundesübung absolvieren. Gleich im Anschluss fuhr ich dann nach Scuol, wo ich von den Soranos eingeladen wurde. Die Party-Band spielte am örtlichen Bike – Run. Da ich sie im letzten Herbst zum letzten Mal gesehen und gehört habe, war ich positiv überrascht, was für ein Fortschritt die Band seit her gemacht hat. Am Montag war für mich ein ganz spezieller Tag. Ich fing um sieben Uhr Morgens wieder an zu Arbeiten. Eigentlich lief es ganz gut. Am Mittag musste ich mich aber eine Stunde aufs Ohr hauen, da ich ziemlich Müde war. Noch am gleichen Abend konnte ich zum ersten Mal in die ambulante kardiale Rehabilitation. So ist natürlich nicht verwunderlich, dass ich nach dem Training so ziemlich erledigt war. Ich schlief diese Nacht ziemlich gut… Am Mittwoch stand dann das Wandern auf dem Programm. Wir trafen uns um zwölf Uhr beim Medizinischen Trainingszenter und liefen von dort aus Los. Es war schön Festzustellen, dass ich doch schon wieder ziemlich Fit bin. Im späteren Nachmittag rief mich meine Ärztin aus dem Ambulatorium an. Ich erfuhr, dass sich die Ärzte aus Basel bei gemolden hätten. Sie bräuchten noch eine Knochenmarkprobe von mir. Ich musste also am Donnerstag den 4. September auf die Zehn Uhr wieder nach St. Gallen. Wie üblich zuerst eine normale Blutentnahme, und dann die lästige Punktion. Diesmal wieder mal die ganze Übung. Also ich find es ein nicht besonders cooles Gefühl, wenn man mir am Beckenknochen herumfummelt 😉 Am Freitagmittag fuhr ich dann mit den Mitgliedern der „SchnäggeGugger“ auf die Guggenreise nach Brig im Wallis. Ich bin ja seit etwa einem Jahr dabei, konnte aber aus leider noch nie bei einem Auftritt dabei sein. Nebst Ausgang, Schlossbesichtigungen und Kulturprogramm stand auch eine Wanderung auf dem Plan. Wir fuhren mit der Seilbahn aufs Bettmerhorn (2872 m ü. M.) und marschierten dann dem Aletschgletscher entlang nach Riederfurka (2065 m ü. M.). Ich war noch erstaunt, wie Gut es mir trotz dieser Höhe ging. Ich hatte schon ein bisschen Respekt davor, darum nahm ich auch eine Pulsuhr mit, um mich ein wenig überwachen zu können. Am Sonntagabend war ich dann aber trotzdem Froh, als ich wieder zu Hause war. Jetzt freu ich mich auf ein Wochenende daheim…!


02. Oktober 2003

Die Weekends zu Hause habe ich echt Genossen. Einfach auch wieder einmal die Zeit, die ich für mich hatte. Ich hab es auch richtig gebraucht. Natürlich habe ich mich auch schon wieder an das Arbeiten gewöhnt. Je nach Arbeiten, kann es halt sein, dass ich mich nach dem Essen zuerst eine Stunde hinlegen muss. Regelmässig besuche ich natürlich die ambulante kardiale Rehabilitation in St. Gallen. Das Training macht sehr viel Spass, und ich gehe auch sehr gerne hin. Die Unterhaltungen mit den Kollegen die auch einen Herzinfarkt hinter sich haben, können sehr Unterhaltsam wie auch Interessant sein. Ich habe so auch die Möglichkeit zu lernen, wie es die anderen Patienten erlebt hatten und wie sie damit Umgehen. Nur schon die vielen verschiedenen Symptome eines Herzinfarktes sind sehr Interessant. Ich hatte auch einen Vortrag zum Thema Grundlagen eines Herzinfarktes besucht. Wie ein Infarkt entstehen kann, und was dabei geschieht, waren vor allem die Themen dieses Vortrags. Es ist schön zu sehen, wie sich mein Körper so langsam aber sicher wieder erholt. Auch die Haare wachsen langsam wieder. Die einen schneller, und die Anderen ein bisschen langsamer. Ich konnte, oder besser gesagt, ich muss mich wieder Rasieren… Auch mein Gewicht hat sich wieder ein wenig erholt, ich wiege schon fast wieder 60 kg! Das Essen zu Hause schmeckt halt doch immer noch am besten. Leider reichen meine ganzen Bemühungen noch nicht aus, um mich wieder aktiv am Fussballtraining der zweiten Mannschaft in Tobel zu beteiligen. Damit ich trotzdem ein wenig auf dem Fussballplatz sein kann, habe das Amt als Coach der Senioren übernommen. Mindestens so lange, bis ich selber wieder spielen kann. Am vergangenen Wochenende fand wieder die berühmt berüchtigte Weinfelder Gewerbe Ausstellung (kurz: WEGA) statt. Ich war natürlich auch vor Ort. Und zwar nicht nur einmal 😉 Am 30. September war ich wieder zur Blutkontrolle bei meiner Hausärztin. Eigentlich hatte ich keine Bedenken, aber es wurde mir trotzdem ein bisschen Komisch im Magen, als ich im Wartesaal sass. Es wurde mir gleich Wohler, als ich dann hörte, dass sich mein Blutbild sehr Stabil blieb. Nur meine Triglyzeride – Werte sind ein wenig zu hoch. Was sind Triglyzeride überhaupt? Zugegeben, bis vor ein paar Tagen habe ich das auch nicht Gewusst. Die im Blut gemessenen Triglyzeride stammen in erster Linie aus dem mit der Nahrung zugeführten Fett sowie aus dem Verzehr von zuckerhaltigen Lebensmittel und Alkohol. Fett wird im Blut in Form von Triglyzeriden transportiert. Triglyzeride dienen dem Körper als Energiereserven und werden im Fettgewebe gespeichert. Benötigt der Körper Energie, so werden diese Fettreserven wieder mobilisiert und stehen zur Energiegewinnung zur Verfügung. Zu viele Triglyzeride können einen zusätzlichen Risikofaktor zu einer „Arterienverkalkung“ führen. Auf eine Nachricht von den Spezialisten aus Basel habe ich bis jetzt noch nichts gehört… Ich freue mich natürlich immer noch auf Eure Einträge in meinem Gästebuch!!! Bis bald Michi


Forum

Hallo! Heute habe ich offiziell mein Frage- und Diskussionsforum eröffnet. Unter Forum habt Ihr die Möglichkeit, mir Fragen zu stellen. Ich freue mich Euch Rede und Antwort zu stehen. Michi


18. Oktober 2003 / a

An seinem Geburtstag hat man zwei Möglichkeiten: jammern und trauern über das Älterwerden, oder feiern, was man bisher aus seinem Leben gemacht hat . Wenn es irgendetwas zu feiern gibt, dann den wunderbaren Umstand, daß man lebt. „Paul Wilson *1946“


18. Oktober 2003 / b

Während meiner Zeit im Spital bin ich auf ein Buch gestossen, dass mich sehr beeindruckt hat. Und zwar handelt es sich um Fernöstliche Weisheiten „Für jeden Tag des Jahres“. Als ich das Buch so durchblätterte, las ich den Spruch vom 18. Oktober, der wie folgt lautet und aus dem Buddhismus stammt: „Dich selber zu lieben ist sehr wichtig. Mit dir selbst im Klaren zu sein, dich zu akzeptieren mit all deinen Fehlern und Stärken. Gräme dich nicht über deine Fehler, sie sind dazu da, um dich weiter zu bringen, aus ihnen zu lernen. Vertraue auf dich selbst, aber nicht in den Menschen, den du glaubst sein zu müssen, sondern den, der du wirklich bist. Finde diesen Menschen in dir, er ist genauso gemeint gewesen und kann daher nicht falsch sein. Du bist sicher nicht nur aus Zufall heraus entstanden, deine Existenz war geplant. Sei stolz auf dich, glaube an dich und vergiss nie, dass ein Mensch zu sein ein Privileg ist und wir dieses Geschenk erhalten haben, um uns weiterentwickeln zu können. Nütze die Gelegenheit.“ Im ersten Moment, als ich dieses Gedicht gelesen hatte, war mir ein bisschen komisch. Ich hatte den Eindruck, dass es für mich geschrieben wurde. Natürlich ging ich noch verschiedene andere Daten durch, aber dazu in kürze mehr… Jetzt aber zu mir. Von Basel habe ich leider immer noch nicht’s gehört. Ich werde mich in nächster Zeit mal mit den Ärzten in Verbindung setzten, damit ich wieder auf dem neusten Stand der Tatsachen bin. Ich weiss immer noch nicht, ob ich jetzt schon auf einer „Spender-Such-Liste“ bin oder wie es mit mir aussieht. Und das ewige warten, braucht trotz allem noch sehr viel Substanz und Energie. Mehr über mich schreibe ich so schnell als möglich. Heute geniesse ich meinen Geburtstag…


16. November 03

Seit meinem letzten Eintrag war schon wieder einiges geschehen. Am 18. Oktober gab es bei mir wie jedes Jahr einen kleinen Apéro. Ich war sehr erfreut, wie viele Menschen mich besuchten. An dieser Stelle nochmals vielen Dank meinen Eltern die sich so sehr um meine Gäste kümmerten, und natürlich allen, die mich besuchten. Anfangs November hatte ich wieder einen Termin bei meinem Hausarzt. Wie üblich wurde mein Blut kontrolliert. Meine Werte sind in Ordnung, auch hat sich der Blutfettwertgehalt wieder normalisiert. Obwohl ich weiss, das alles Stimmt und meine Blutwerte „Normal“ sind, habe ich jedes Mal wenn ich zu einer Kontrolle fahren muss ein laues Gefühl im Magen. Vielleicht liegt das ja daran, dass ich immer noch nichts von Basel gehört habe… Nach Absprache mit meiner Ärztin liess ich mir gleich die Grippeimpfung geben. Es soll ja dieses Jahr wieder eine sehr agressive Grippewelle im Anmarsch sein, daher nicht nur für mich empfehlenswert. Am 5. November habe ich dann mit einer Weiterbildung als WebPublisher angefangen. Ich werde sehr viel Zeit dafür investieren müssen. Das heisst wohl, dass ich meinen Ausgang ein wenig reduzieren muss. Ich besuche immer noch regelmässig die AKR. Es ist sehr Eindrücklich zu sehen, wie sich mein Körper wieder erholt. Ich versuche jetzt auch mit den Senioren so gut es geht zu trainieren, halte dabei aber immer meinen Puls im Auge, damit er nicht zu Hoch ansteigt. Vergangenes Wochenende war ich mit der Sportschüür Mauren am Test-ski-weekend in Sölden (A). Ich versuchte es mal mit Snowboarden. Ich war sehr erstaunt, wie gut es lief. Am Samstag war das Wetter so schlecht, dass wir uns kaum auf der Piste aufhalten konnten. Am Sonntag und Montag wurde es dafür zu einem Traum. Herrliches Wetter, viel Neuschnee und fast keine Leute. Wir konnten es richtig geniessen. Am späteren Nachmittag merkte ich jeweils, dass mich die Kräfte aber langsam verliessen…


29. November 03

Am Montag 17. hatte ich es auch endlich mal geschafft. Während ich bei der Redaktion der Wiler-Nachrichten war, habe ich meine erste Parkbusse bekommen. Egal, ich hatte schon mehrere Male Glück. Was mir an diesem Montag in der Redaktion besprochen hatten, konntet Ihr ja in der Ausgabe der Wiler-Nachrichten vom 20. November lesen. Ich war sehr erstaunt über das grosse und gute Feedback. Ich werde diesen Artikel so bald als möglich auch auf meiner Homepage veröffentlichen. An dieser Stelle will ich mich noch bei Petra Walter bedanken, die den Artikel verfasst hat. In dieser Woche erfuhr ich auch von meiner Mutter, dass sich meine Ärztin aus dem onkologischen Ambulatorium gemolden hätte. Von Basel hätte auch sie noch nichts gehört, was aber ein gutes Zeichen sei. Aus diesem Grund wolle sie mich aber am 15. Dezember wieder mal sehen… Am Samstag fand dann die traditionelle Herbst-Party des FC Tobel statt. Ich hatte an diesem Tag gleich zwei Premieren. Zum ersten war es meine erste Veranstaltung als Veranstaltungschef. Mit Hilfe verschiedenen Vereinsmitgliedern konnten wir einen sehr gut Organisierten Abend und eine mega – Party feiern. Zum zweiten hatte ich meine ersten offiziellen Auftritt mit den „SchnäggeGugger“. Zu Beginn war ich ein wenig Nervös, konnte mich aber schnell an das Klima und die geniale Stimmung gewöhnen. Wenn danach nur das Aufräumen nicht wäre. Ich musste mich am Nachmittag wieder hinlegen, da ich so auf den „Felgen“ war. Ein weiterer Höhepunkt war der Dienstag 25. November. Ich hatte einen Termin beim Kieferchirurgen in St. Gallen. Er hat mir in sehr kurzer Zeit meine Weisheitszähne entfernt. Natürlich beide unteren und alle vier im oberen Kieferbereich. Oben hatte ich noch zwei, die quer wuchsen. Jetzt sind sie zum Glück auch entfernt. Leider wurde dieser Eingriff auch von Nebenwirkungen umrandet. Ziemlich schnell fingen meine Backen an zu schwellen. Und zwar ziemlich schnell und fest. So kam es, dass ich am Mittwoch nicht zur Arbeit gehen konnte und etwas Eis auflegen musste. Am Donnerstag ging ich dann trotz meinen Schwellungen wieder in den Betrieb. Mein Chef fand, dass ich aussähe wie ein Murmeltier kurz vor dem Winterschlaf und ein Mitarbeiter sang wenn er an mir vorbei ging den „Hamstersong“… Mehr muss ich wohl dazu auch nicht mehr erwähnen. Heute sieht man schon fast nichts mehr. Ich kann auch schon wieder richtig zubeissen…


09. Dezember 03

29. November, diesen Samstag war ziemlich Ausgebucht. Am späten Nachmittag trafen wir uns in der Firma zum Weihnachtsessen. Wir fuhren in eine abgelegene Waldhütte, wo wir uns die Bäuche mit Essen und Getränke sättigen konnten. Es war wohl mein erstes alkoholfreies Firmenessen. Das ganze Ambiente hat mir sehr Gut gefallen. Leider fanden an diesem Samstag wieder mal mehrere Feste gleichzeitig statt. Ich war noch am Saison-Abschluss und der Meisterfeier von Roman Stamm eingeladen. Dies wollte ich natürlich auch nicht verpassen. Aus diesem Grund verliess ich die Arbeitskollegen etwas früher und fuhr nach Affeltrangen. Vielen Dank nochmals und herzliche Gratulation Roman zur gewonnenen Schweizermeisterschaft und viel Glück auch nächste Saison auf Suzuki. Am Sonntag konnte ich einen Gutschein den ich zum Geburtstag bekam einlösen. Ich durfte mit zwei Kolleginnen nach Zürich fahren und mir das Spiel zwischen den Grasshoppers und dem BSC YB aus Bern anschauen. Bis auf das Resultat, war es ein geniales Spiel, mit viel Emotionen und Zuschauern (für GC – Verhältnisse). Am Montag hatte ich die Möglichkeit wieder mal einen neuen Arzt zu konsultieren. Bei einer unglücklichen Handlung meinerseits verklemmte ich meinen rechten Zeigefinger zwischen einem Edelstahlrohr und einer Holzlatte. Dabei schnitt ich mir durch den Fingernagel in das Fingerbeeren. Am Anfang sah es viel schlimmer aus als es effektiv dann war. Wie ich schon im letzten Eintrag geschrieben hatte, ging es meinem Gebiss wieder etwas besser. So hatte ich auch keine bedenken, als ich am Freitag vor der AKR wieder zum Kieferchirurgen ging. Was ich nicht gewusst hatte, war das er mir in die entstandenen Löcher etwas hineingestopft, um die Blutung zu stoppen. Als ich die Praxis verliess, hatte ich dann ein sehr komisches Gefühl, wo jetzt die Lücken sind. Aber der Mensch ist ja wissentlich ein Gewohnheitstier, so werde ich mich auch daran gewöhnen. Am Wochenende entfloh ich dem Nebel und fuhr in die Berge. Ich besuchte meine Grosseltern im Engadin. Die Freude war Ihnen anzusehen, als Sie mich sahen. Meine Grossmutter beichtete mir, dass Sie ziemlich erschrocken war, als Sie mich im Spital besuchten. Ich sähe schon wieder viel Gesünder aus. Natürlich schaute Sie auch, dass ich auf gar keinen Fall hungern musste. Nach dem Frühstück am Sonntag genoss ich die Sonne und marschierte ein Stück entlang des Silsersees. Zwar ging wie üblich der Maloja-Wind (eine sehr kalte Biese), trotzdem war es sehr schön und Gemütlich. Es war einfach wieder mal ein abstand zum Alltag. Der nächste Termin steht auch schon wieder vor der Tür. Die Kontrolle im Ambulatorium des Kantonsspitals am kommenden Montag, 15. Dezember.


21. Dezember 03

Seit meinem letzten Eintrag war wieder so viel geschehen, dass ich kaum richtig weiss, ob ich wirklich den Tagen oder den Ereignissen nachgehen soll… Am Montag, den 15. Dezember hatte ich um 15.30 Uhr meinen Termin im onkologischen Ambulatorium in St. Gallen. Es lief eigentlich ganz gewohnt ab. Zuerst musste ich mich im Labor melden und mich einer Blutentnahme unterziehen lassen. Schon als ich im Stuhl sass, stieg mein Adrenalinspiegel an und ich merkte, dass ich mich das nicht mehr so gewohnte Aktion war wie auch schon. Ich war schon Froh, als dies vorüber war. Anschliessend durfte ich mich bei meiner Ärztin im neuen Untersuchungszimmer niederlassen. Ich erzählte ihr was bei mir so läuft und geht, dann kamen die üblichen Fragen (Schmerzen, Nachtschweiss, sonstige Beschwerden usw.) und zum Schluss wurde ich noch untersucht. Und dann… Noch schnell vorweg: Das Onk-Ambi wurde neu saniert und umgebaut. Es ist wirklich schön geworden. Nur hätte ich es lieber nicht als Patient kennen gelernt 😉 Ich musste mich in einem anderen Zimmer auf ein Bett legen. Dann folgte wieder das, was mir nicht wirklich sehr gut gefällt. Eine Knochenmarkpunktion. Mit einem Kugelschreiber hat mir die Frau Doktor auf der unteren Rückenpartie die Stelle markiert, wo Sie stechen wollte. Der ganze Bereich wurde mit zwei Spritzen unempfindlich gemacht (betäubt). Was dann Folgte, kann ich bis jetzt nur vom Spüren erklären, da ich noch nie die Möglichkeit hatte, eine solche Punktion zu sehen. Mit einer speziellen Nadel wurde mir dann aus dem Beckenknochen eine Knochenmarkprobe entnommen. Dieses saugen ist ein ganz komisch schmerzhaftes Gefühl, das zum Glück nur von kurzer Dauer ist. Danach wurde die Nadel wieder entfernt und ich hatte ein wenig Zeit, um mich wieder zu entspannen. Um aber sonstige Veränderungen feststellen zu können, brauchte man auch noch eine Gewebeprobe. Mit einer anderen Nadel wird dann ein kleines Stück vom Knochen heraus gebrochen. Der Schmerz war fast ein wenig zu viel für mich. Es wurde mir mega Übel und mir wurde auch ziemlich Heiss. Eine Assistentin hatte mich sofort kontrolliert und überwacht. Ich hörte nur mal Zwischendurch, dass sie die Biopsie abgebrochen haben. Aber den Angaben nach, konnte genug Gewebe entnommen werden um zu Analysieren. Abschliessend musste ich mich wieder auf einen Sandsack legen, damit die Wunde schnell verheilt, auch nicht wirklich ein angenehmes Gefühl. Ich hatte das Zeitgefühl komplett verloren, als ich zum Ausgang lief und mir noch einen Termin für die Besprechung geben liess. In dieser Nacht hatte ich ziemlich Schlecht geschlafen, da ich ziemlich Schmerzen hatte. Trotzdem fuhr ich am Dienstag wieder zur Arbeit. Mir war es so derart Übel, dass ich mich nicht getraute, nach Hause zu fahren. Ich sagte mir, wenn ich mich übergeben müsste, wäre es besser, wenn ich ein WC in der nähe hätte und nicht gerade mit dem Auto unterwegs bin. Gegen Mittag ging es mir dann aber wieder besser. Nach einem kurzen Mittagsschläfchen besuchte ich meine Schwester Seraina bei der Arbeit im Glattzentrum. Am Mittwoch musste ich die Arbeit etwas Frührer verlassen, da ich von der AKR (ambulanten kardialen Rehabilitation) noch zum letzten Mal die Entspannungstherapie besuchen konnte. Um 18.00 Uhr musste ich wieder in BZ Will sein, um mich im Bereich des WebPublisher weiter zu Bilden. Nach dem Kurs fuhr ich in das Firehouse nach Weinfelden. Ich konnte dort eine Memberkarte abholen, die anfangs Woche in einem Wettbewerb gewonnen hatte. Ich dachte am Montag schon, dass es schwarzen Schnee geben müsste, da ich sonst eigentlich nie etwas gewonnen hatte. Weiter mit Kontrollen ging es am Donnerstagnachmittag. Ich musste mich zum letzten Mal noch beim Kieferchirurgen melden. Da alles in Ordnung war, dauerte diese Konsultation auch nicht lange. So konnte ich die Gelegenheit nutzen, um noch etwas Kleines zu Essen. Anschliessend traf ich mich mit zwei jungen Frauen, die eine Arbeit über Leukämie schreiben. Ich beantwortete Ihre Fragen und erzählte ihnen was ich im Spital alles so erlebte. Am Abend hatten wir vom FC aus noch eine Trainersitzung. Für mich als Seniorentrainer natürlich Obligatorisch. Ich meldete mich auch an einen Trainerkurs an. Freitag, 19. Dezember 2003: ein Datum, das mir sicher noch lange in Erinnerung bleiben wird. Nach meinem letzten Arbeitstag (oder besser: meine ersten Ferien im 2003!!!) fuhr ich kurz nach Hause um mich zu Duschen und etwas Kleines zu Essen. Da ich zu Nervös war um auch nur einen Bissen zu essen, fuhr ich zur Besprechung der Knochenmark-Biopsie nach St. Gallen. Um 13.30 Uhr wurde ich von meiner Oberärztin auf dem Onk-Ambi empfangen. Mit einem undefinierbaren Gefühl im Magen lief ich Ihr hinterher in Ihr Büro… Ich wusste, dass sich in diesem Augenblick sehr viele Fragen beantwortet werden. Mein Herz schlug schon ziemlich Hoch, als ich mich in den Stuhl setzte und Sie meine Unterlagen zu Hand nahm. Sie sagte mir, dass mein Knochenmark sauber ist!!! Aus diesem Grund werde man jetzt nach dem Verlauf Weiterentscheiden. Sie schlug vor, dass wir alle drei Monate eine Kontrolle durchführen sollten. In diesem Moment fühlte ich mich wieder richtig Gut! Ich musste mich ziemlich beherrschen, dass ich nicht laut aus mir heraus schrie, oder gar Luftsprünge machte. Ich denke, dass war für mich das grösste Weihnachtsgeschenk. Kaum hatte ich den Termin für den 10. März 2004, musste ich für kurze Zeit an die frische Luft. Nachdem ich mich wieder ein wenig gefangen hatte besuchte ich nochmals Marcel. Ich spielte ein wenig Physiotherapeut und begleitete ihn auf den Hometrainer. Natürlich werde ich auch wenn ich nicht mehr so oft in St. Gallen sein werde, bei ihm vorbei schauen. Wie üblich am Freitag war auch wieder das Training an der Reihe. Nach dem ich etwas gegessen hatte bewegte ich meinen Hintern in das medizinische Trainingszenter. Es tat so richtig gut, mich auf dem Hometrainer und den Fitnessgeräten auszutoben. Auf der Zurückfahrt gingen mir so viele Gedanken durch den Kopf, dass ich sie kaum richtig Ordnen konnte. Ich hatte auch nicht viel Zeit dazu, denn wir hatten von der Party-Organisation noch unser Weihnachtsessen. Nach dem Essen fuhren wir (die Crew von „theparty4you.ch“) nach Weinfelden in das Firehouse. Ich fühlte mich so richtig Gut und vor allem sehr Glücklich! Am Samstag stellte ich mich für die Schlager-Band Com-Box als Chauffeur zur Verfügung. Für mich war es eine Gegenleistung für die Einladung an das Open-Air in Zoffingen. Um 13.00 Uhr fing ich an, die Frauen abzuholen. Die Band selber flog mit dem Helikopter nach Affeltrangen. Bei schönstem Wetter kam ich mit den Frauen und den Technikern in Affeltrangen an, wo der Helikopter bereits gelandet war. Ich war total Überrascht und mega erfreut, als auch einen Gutschein bekam um eine Runde Mitzufliegen! Diese Gelegenheit konnte ich natürlich nicht ablehnen und ohne zu zögern, setzte ich mich in das Cockpit. Es war absolut Genial! Nochmals vielen DANK an die Com-Box!!! Bis zu den Weihnachten steht jetzt eigentlich nur noch ein Termin an. Am Montag, 22. besuche ich noch zum letzten Mal die AKR…


24. Dezember 03

Am Montag besuchte ich zum letzten Mal die AKR (ambulante kardiale Rehabilitation) in St. Gallen. Seit dem 1. September besuchte ich regelmässig diese Trainingsstunden. Sie bestand aus einem sehr abwechslungsreichen Programm. Jeweils am Montag und am Freitag war Konditions- und Krafttraining und am Mittwoch gingen wir wandern. Zwischen durch ist es auch möglich, Vorträge über das Verhalten nach einem Herzinfarkt, die Ernährung, Risikofaktoren oder Grundlagen zu besuchen. Ich darf sagen, dass es sehr lernreiche Vorträge waren. Einmal im Monat fand auch eine Entspannungstherapie statt. Ist auch sehr Spannend, hätte ich nie geglaubt. Natürlich kontaktierte ich sofort nach Abschluss der Reha meinen Kardiologen. Ich kann am 26. Januar wieder zu einem Belastungs-EKG. Ich bin Gespannt, wie sich die verschiedenen EKGs von einander Unterscheiden… Natürlich habe ich mir vorgenommen, mich auch in einem Fitnesszentrum weiterhin so Fit zuhalten wie ich es jetzt bin. Und die verschiedenen Übungen kenn ich ja jetzt auch. An dieser Stelle will ich mich bei dem Physio-Team recht herzlich für die gute Betreuung und dies schöne Zeit bedanken. War echt Genial! Nun ist ein weiteres Kapitel in diesem Jahr abgeschlossen.


24. Dezember 03

Ich wünsche Euch allen ein frohes und geruhsames Weihnachtsfest. When the snow falls wunderbar And the children happy are, when the Glatteis on the street, And we all a Glühwein need, Then you know, es ist soweit: She is here, the Weihnachtszeit. Every Parkhaus ist besetzt, Weil die people fahren jetzt All to Migros, ToysRus, Mediamarkt, Kriegen nearly Herzinfarkt. Shopping hirnverbrannte things And the Christmasglocke rings. Merry Christmas, merry Christmas, Hear the music see the lights, Frohe Weihnacht, frohe Weihnacht, Merry Christmas allerseits… Mother in the kitchen bakes Schoko-, Nuss- and Mandelkeks Daddy in the Nebenraum Schmückt a Riesen-Weihnachtsbaum, He is hanging auf the balls, When he from the Leiter falls… Finally the Kinderlein To the Zimmer kommen rein And schauerlich sings the family „Oh Christmastree! Oh Christmastree!“ And jeder in the house Is packing die Geschenke aus. Merry Christmas, merry Christmas, Hear the music, see the lights, Frohe Weihnacht, frohe Weihnacht, Merry Christmas allerseits… Mama finds under the Tanne Eine brandnew Teflon-Pfanne, Papa gets a Schlips and Socken, Everybody does frohlocken. Blocher speaks in TV, All around is Harmonie, Bis mother in the kitchen runs: Im Ofen burns the Weihnachtsgans. An so comes die Feuerwehr With Tatü, tata daher, And they bring a long, long Schlauch And a long, long Leiter auch. And they schreien „Wasser marsch!“ Christmas is – now am – Ar..ch! Merry Christmas, merry Christmas, Hear the music, see the lights, Frohe Weihnacht, frohe Weihnacht, Merry Christmas allerseits…. Euer Michi


Neujahr

hallo zusammen! ich wünsche euch von herzen gesundheit, glück und erfolg im neuen jahr!!! alles gute michi


05. Januar 04

Ein ganzes Jahr ist nun vergangen. Für mich persönlich flog die Zeit nur so vorüber. Ich kann mich noch an den 05. Januar 2003 erinnern, als wäre er erst gerade gewesen. An dieser Stelle will ich mich mal bei meinen Eltern, Schwestern, dem Personal, Ärzten, Freunde und Bekannten bedanken, die sich für mich im letzten Jahr einsetzten und für mich da waren. Besonders Bedanken will ich mich bei meinen Eltern und Schwestern, die manchmal als mein persönlichen „Blitzableiter“ hinhalten mussten, aber trotzdem jede freie Minute nach St. Gallen fuhren, um bei mir zu sein. Es ist schön und sehr viel Wert, eine so starke Familie im Rücken zu haben. Auch Erwähnen und Danken will ich dem Personal und den Ärzte von der Station 01.11. Mit Ihnen verbrachte ich die meiste Zeit während meines Aufenthaltes im Kantonsspital. Auch Sie hatten es wohl nicht immer einfach mit mir. Sie waren immer mit derselben guten Laune anzutreffen. Durch Ihre Unterstützung wurde mir mein Aufenthalt viel einfacher und angenehmer Gestaltet. Mein nächster Dank geht an alle Freunde und Bekannte, die mich so oft Besucht haben. Auch bedanken will ich mich für die zahlreichen Einträge in meinem Gästebuch und Karten. Manch eine Karte hatte mir kräftig auf die Tränendrüsen gedrückt. VIELEN HERZLICHEN DANK!!! Ich wünsche Euch für dieses Jahr viel Gesundheit, Glück und Erfolg! Wie ich in meinem Eintrag vom 18. Oktober 03 erwähnt habe, folgt jetzt eine weitere Weisheit aus dem Buch Fernöstliche Weisheiten „Für jeden Tag des Jahres“: „Das Böse muss existieren, um das Gute erstrahlen zu lassen. Das Böse ist das negative Gute. Es ist ein relativer Ausdruck, Böses kann in Gutes verwandelt werden. Was schlecht ist für einen Menschen zu einem bestimmten Zeitpunkt, kann für einen anderen zu einem anderen Zeitpunkt gut sein.“ Mencuis (Meng Tzu)


Jahresrückblick 2003

Am 5. Januar, morgens kurz vor zehn Uhr wurde ich mit einem sehr stechenden Schmerz im Brustbereich, aus dem Schlaf gerissen. Mein Hausarzt überwies mich sofort in das Kantonsspital Frauenfeld. Mit der Ambulanz wurde ich nach Kreuzlingen in die Herzklinik gefahren, wo man meinen akuten Hinterwandmyokardinfarkt erfolgreich rekanalisierte. Anschliessend überwachten sie mich auf der Intensiv-Station, bevor man mich am 7. Januar wieder in das Kantonsspital nach Frauenfeld zurückverlegt. Am 9. Januar brachten sie mich wieder mit einem Krankenwagen in das Kantonsspital nach St. Gallen, mit verdacht auf Leukämie, was bereits ein Tag später bestätigt wurde. Vom 13. bis am 19. Januar wurde ich mit dem ersten Zyklus einer medikamentösen Chemotherapie behandelt. Die Phase in Aplasie (zu niedrige Blutwerte) befand ich mich aber schon vor der ersten Chemotherapie, vom 10. Januar bis am 3. Februar. Am 8. Februar konnte ich zum ersten Mal in den Urlaub nach Hause. In diesem Zustand war es für mich bereits eine Höchstleistung mein Zimmer im 2. Obergeschoss aufzusuchen. Ich hatte während dieser Zeit sogar die Ehre, dass mich meine Kollegen der Guggenmusik (Schnäggegugger Bronschhofen) besuchten und auch zu einem Platzkonzert aufspielten. Am 11. Februar um 9.00 Uhr musste ich dann zurück ins Kantonsspital St. Gallen. Ich musste mich gleich einer Eintrittsuntersuchung und einer Knochenmarkpunktion unterziehen. Nur zwei Tage später musste ich mich der zweiten Chemotherapie unterziehen. Die Medikamente wurden mir vom 13. bis am 18. Februar verabreicht. In Aplasie befand ich mich vom 22. Februar bis am 16. März. Da meine Schwestern für eine Stammzellenspende ausgeschlossen wurden weil unsere Typen nicht übereinstimmen, versuchten wir eine Sammlung meiner eigenen Zellen. Mit einem speziellen Medikament, das man unter die Haut spritzt, werden diese Stammzellen die normal nur im Knochenmark zu finden sind, im Blut freigesetzt. Mit dem gleichen Verfahren wie bei einer Thrombozytensammlung, werden die Zellen dann aus dem Blut herausgefiltert. Die Zellen werden danach mittels eines Konservierungsmittels eingefroren und nach einer Hochdosis Chemotherapie wieder in die Venen retransferiert. Da bei mir zu wenig dieser Stammzellen freigesetzt wurden, musste dieser Plan erfolglos abgebrochen werden und ich konnte in meinen zweiten Urlaub nach Hause fahren. Vom 18. März bis am 2. April durfte ich mich zu Hause erholen. In dieser Zeit besuchte ich auch ein Cup-Spiel der Grasshoppers, ich konnte am Klassentreffen der Sekundarklasse teilnehmen und konnte mich auch wieder mal von Kochkünsten meiner Mutter verwöhnen lassen. Nur, kaum hatte ich mich wieder daran gewöhnt, musste ich wieder zurück auf die Station 01.11. Vom 3. bis 7. April bekam ich die dritte Chemotherapie verabreicht. Da keine Stammzellen vorhanden waren, eine „Normale“ Therapie. Vom 11. April bis zum 7. Mai war ich in Aplasie. Erneut misslang eine Stammzellensammlung und ich wurde unter Vorbehalt am 12. Mai aus dem Spital entlassen. Genau ein Monat später musste ich mich zum ersten Mal auf dem onkologischen Ambulatorium auch im Haus 01 des Kantonsspitals St. Gallen zu einer Knochenmarkpunktion einfinden. Trotz einem positiven Ergebnis, schlug man mir vor, mich erneut einer „Mini-Chemotherapie“ zu unterziehen, um ein weiterer Sammlungsversuch der Stammzellen durchzuführen. Wieder mit richtig viel Haar, fuhr mich meine Mutter am 4. Juli wieder nach St. Gallen. Am späteren Nachmittag wurde mir dann das Medikament verabreicht, was unmittelbar danach mit einem Blasenschutz behandelt werden musste. Ich musste wohl noch nie so viel in einer Nacht die Toilette aufsuchen. Am folgenden Tag konnte mich mein Vater wieder mit nach Hause nehmen. Leider musste ich mir während dieser Zeit die Spritze unter die Haut selber stechen, was für jemanden der sehr grosse Angst vor dem stechen hat nicht wirklich eine leichte Aufgabe ist. Nur knapp eine Woche später fuhr ich wieder zurück um meine Stammzellen zu zählen. Schon zu Hause bemerkte ich, dass ich ziemlich Schlapp und Müde war, obwohl ich die ganze Nacht sehr gut und lange geschlafen hatte. Als man mir dann auf der Station nach den Bluttests mitteilte, dass ich mich bereits wieder in Aplasie befand, war mir schnell klar was der Auslöser meiner Müdigkeit war. In dieser Woche bekam ich auch wieder einen Termin in der Kardiologie um die Leistungsfähigkeit meines Herzens zu testen. Nach einem Ultraschall musste ich mich auf den Hometrainer setzen, um ein belastungs-ekg durchzuführen. Dieser viel aber sehr Negativ aus, da meine Beine schon versagten, bevor man meine Herzwerte so richtig messen konnte. Wieder ohne Stammzellen wurde ich Definitiv am 17. Juli 2003 aus dem Kantonsspital St. Gallen entlassen. Kurze Zeit später verlor ich nochmals alle Haare an meinem Körper. Am 1. September nahm ich meine Arbeit bei der der Fa. Bürger Kaminbau zu 50% wieder auf. Noch am gleichen Tag besuchte ich auch zum ersten Mal die ambulante kardiale Rehabilitation in St. Gallen. Doch schon am 4. September musste ich zu einer weiteren Kontrolle ins Ambulatorium fahren, wo ich mir einer weiteren Punktion des Knochenmarkes zu unterziehen hatte. Jeweils am Montag, Mittwoch und Freitag fand in St. Gallen das Kraft und Fitnesstraining der kardialen Rehabilitation statt, was mir sehr gut gefiel und auch viel Spass bereitete. Am 25. November musste ich mir die Weisheitszähne entfernen lassen, was mir die Backen ziemlich übel anschwellen liess. Mein nächster Termin stand dann am 15. Dezember an. Um endlich zu einer Entscheidung zu gelangen, wie es in Zukunft weitergeht, musste ich mich einer weiteren Knochenmarkpunktion unterziehen lassen. Es war der schmerzhafteste Eingriff, den ich bis anhin hatte. Aber es hatte sich auch gelohnt, wie ich am 19. Dezember um 13.30 Uhr erfahren hatte. Ein weiteres Mal wurden keine speziellen Veränderungen in meinem Knochenmark festgestellt, was bedeutet, dass nun der Verlauf kontrolliert wird. Ich muss nur noch alle drei Monate zu einer Kontrolle fahren. Auch noch vor den Weihnachten konnte ich die Reha des Herzens beenden.


02. Februar 04

In diesem Jahr ist es mit meinen ärztlichen Konsultationen etwas ruhiger geworden. Einzig waren ein Bluttest bei meinem Hausarzt am 12. Januar und der Besuch am 26. Januar bei meinem Kardiologen in St. Gallen. In der zweiten Januarwoche erfasste auch mich die Grippewelle und so kam es, dass ich noch Fieber bekam. Regelmässig kontrollierte ich meine Körpertemperatur mit dem Fiebermesser. Ich war ziemlich erleichtert, als ich sich ziemlich schnell wieder senkte. So fand ich es nicht weiter nötig mich im Spital zu melden. Danach war ich noch gut eine Woche erkältet, was ich aber auch ziemlich schnell wieder in den Griff bekam. Natürlich erwähnte ich das auch bei meiner Konsultation meiner Hausärztin. Die Blutkontrolle lief wieder ganz normal ab. Die Blutwerte sind weiterhin sehr Stabil. Am 26. Januar konnte ich dann zur Herzultraschall und Belastungs-EKG nach St. Gallen zu meinem Kardiologen. Ich musste mich zuerst auf die Waage stellen, danach entfernte mir die Praxisassistentin noch ein paar Brusthaare  damit sie mich am Computer anhängen kann um ein EKG durchzuführen. Anschliessend hat mein Arzt mich untersucht. Nach dieser kurzen Kontrolle, durfte ich mein Herz wieder mal auf dem Monitor des Ultraschalls sehen. Der Doktor hat mir genau erklärt, wie und was man sieht. Man konnte die Narbe vom Infarkt genau sehen. Ich hatte den Bereich des Muskels gesehen, der nicht mehr arbeitet. Bei einer Herzklappe hatte der Doktor einen kleinen weissen Flecken entdeckt, bei dem er noch nicht sagen konnte um was es sich handelt. Er muss nun zuerst mit den Ärzten der Herzklinik und dem Kantonsspital Kontakt aufnehmen. Ich werde Informiert, sobald er genaueres weiss. Obwohl es nicht mein erster Ultraschall war, fand ich es wieder mega Intressant. Anschliessend musste ich mich auf den Hometrainer setzen. Unter steigender Belastung trat ich nun in die Pedalen. Im vergleich zum Test vor der Rehabilitation, merkte ich auch selber, dass ich schon wieder besser Trainiert bin. Natürlich werde ich auch in Zukunft mein Training fortsetzen…


18. März 2004

Am Montag 23. Februar hatte ich wieder einmal einen Termin bei meinem Hausarzt. Eine ganz normale Kontrolle. Die üblichen Fragen, den Blutdruck messen und das Blut analysieren. Wie üblich halt. Da von mir aus keine Beschwerden anlagen, ging das ziemlich schnell. Auch bei meinem Blutbild hat sich nichts verändert. Am 10. März hatte ich die nächste Kontrolle im onkologischen Ambulatorium in St. Gallen. Ich war schon ein paar Tage vorher ziemlich Nervös… So fuhr ich gegen 15.00 Uhr nach St. Gallen. Als ich mich im Ambulatorium meldete, hatte ich ein ziemlich komisches Gefühl. Zuerst musste ich mich im Labor melden um mir ein wenig Blut abnehmen zu lassen. Diesmal nicht wie beim Hausarzt nur ein Fingerstich, sondern aus der Armvene. Dieses stechen liebe ich immer noch nicht. Ich kann immer noch nicht hinschauen. Nach einem kurzen Pit-Stop im Wartezimmer wurde ich von meiner Ärztin abgeholt. Ich folgte ihr in ein Untersuchungszimmer. Ich musste ihr ein paar Fragen beantworten, Medikamente, Befinden usw. Als sie mir Mitteilte, dass keine Knochenmarkpunktion vorgesehen war, war ich ziemlich erleichtert. Sie hörte mein Herz und die Lunge ab und dann hat sie meinen Blutdruck gemessen. Sie kontrollierte auch noch meine Lymphdrüsen und damit war diese Kontrolle auch beendet. Ich verabschiedete mich und holte noch einen nächsten Termin. Natürlich schaute ich auch noch auf der Station vorbei. Es war schon ein seltsames Gefühl als ich den so durch den Flur ging. Ich konnte mich wieder einmal mit einem Teil des Personals vom 01.11 unterhalten. Trotzdem war es auch wieder eine Erleichterung, als ich das Haus wieder verlassen hatte. So fuhr ich nach Wil und besuchte meinen Computerkurs. Mitte April habe ich den nächsten Termin bei meinem Hausarzt… Zur Zeit arbeite ich an meiner neuen Homepage. Ich werde mich viel Intensiver mit verschieden Themen befassen. michi-gianotti.ch


29. Juni 2004

Hmmm… Langsam aber sich er plagt mich mein Gewissen, dass ich schon so lange nichts mehr in mein Tagebuch geschrieben habe… Seit meiner letzten Kontrolle im März, geht es immer mehr aufwärts. Obwohl ich jetzt an einem Punkt angelangt bin, an dem die Steigerungskurve nicht mehr so nach oben zeigt, sondern je länger je mehr flacher wird. Dann ist es auch am schwierigsten sich zu motivieren, weiter zu trainieren. Aber wenn ich ehrlich bin, bin ich auch sehr stolz über meine Leistung die ich bis jetzt erreicht habe. Einen grossen Teil verdanke ich auch einem privaten Höhenflug! Anfangs Mai zog ich vom Elternhaus aus in eine Wohnung in St. Margarethen TG. Das Mehrfamilienhaus liegt ein wenig abseits der Hauptstrasse und somit an sehr ruhiger Lage, was ich auch sehr geniesse. Meine Freundin Claudia hat sich bereit erklärt, mich beim „Feinschliff“ und dem dekorativen Teil zu unterstützen. Mit Ihrer Kreativität und Ihrem Fingerspitzengefühl wird auch für Romantik in den Zimmern gesorgt. Da es mir zu Hause so gut gefällt, habe ich auch den Ausgang stark reduziert. Ich geniesse deshalb die Abende die ich zu Hause verbringen kann umso mehr oder mach es mir einfach nur Gemütlich mit einem Buch oder vor dem Fernseher. Auch habe ich immer wieder neue Ideen, wie ich meine Internetseiten neu oder anders Gestallten könnte… Kurz nach den Pfingsten hat mich dann eine Grippe erwischt. Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen, Schnupfen und Husten schwächten ein paar Tage meine körperliche Leistung. Zum Glück bekam ich kein Fieber, sonst hätte ich mich ja in St. Gallen melden müssen. Aber ich habe mich ziemlich schnell wieder erholt Am Mittwoch, 16. Juni hatte ich dann wieder einen Termin im Ambulatorium in St. Gallen. Da ich wieder mal mit einer Knochenmark-Punktion gerechnet hatte, war ich auch wieder mega Nervös. Gegen 14.00 Uhr holte mich Claudia ab. Nach einem kurzen Boxenstop bei der Bäckerei und einem mulmigen Gefühl im Bauch fuhren wir nach St. Gallen. Kaum auf dem Areal angekommen, begegneten wir auch schon einer ersten Bekannten. Sie leitete jeweils die AKR die ich besuchte. Da wir genug Zeit einrechneten, konnten wir zuerst die Torte auf meine ehemalige Station bringen. Kaum richtig im 1. Stock angekommen, sind wir auf die erste Krankenschwester (Pflegefachfrau) gestossen. Sie informierte sofort das ganze Personal auf dem 01.11. so wie ich das gesehen habe, waren ziemlich alle an diesem Nachmittag am arbeiten. Es freute mich riesig, Sie alle wieder einmal zu sehen! Da ich ja noch den Termin im Ambulatorium hatte, konnten wir uns nicht zu lange Unterhalten. Ich übergab Ihnen dann noch die Erdbeertorte (Tipp, falls jemand mal was vorbei bringen will…) und dann verabschiedeten wir uns wieder… Obwohl ich genau wusste, was auf mich zukam, war ich ziemlich Nervös. Am liebsten hätte ich mich ins Auto gesetzt, und wäre wieder nach Hause gefahren. Ich meldete mich an der Anmeldung und wurde zur Blutentnahme geschickt. Hier brauchen Sie jeweils mehr Blut als beim Hausarzt, darum nehmen Sie das Blut aus der Armvene. Auf die Waage durfte ich auch noch stehen. 58 kg, bedeutet schon fast Rekord. Anschliessend brachte ich die Röhrchen in das Labor und setzte mich in das Wartezimmer bis die Resultate ausgewertet sind und ich von der Ärztin abgeholt wurde. Diese Zeit ist immer am Mühsamsten, da sie soo langsam läuft und man sich über vieles Gedanken machen kann. Da kam es mir sehr gelegen, dass ich mich mit meiner Oberärztin noch unterhalten konnte. Ich war sichtlich erleichtert, als mir meine Ärztin erklärte, dass es nicht notwendig sei eine Knochenmark-Punktion durchzuführen. Es folgten die üblichen Kontrollen. Puls- und Blutdruckmessen, das Herz und die Lungen abhören, die Lymphknoten kontrollieren und dann die üblichen Fragen, betreffend Beschwerden und Leiden. Danach konnte ich wieder einen neuen Termin für den September an der Anmeldung abholen und das war es auch schon wieder gewesen. Den nächsten Termin habe ich am 10. September bekommen. Bevor ich mich auf der Station noch verabschiedete, gingen Claudia und ich noch schnell in die Cafeteria, dann fuhren wir wieder zurück nach Hause. Da Thirza, meine Schwester an diesem Tag noch Geburtstag hatte fuhren wir noch zu meinen Eltern um ein wenig zu Feiern und Ihr noch ein kleines Geschenk zu überreichen… Trotz all der positiven Nachrichten, überschattete ein Ereignis den ganzen Tag. Leider gab es nicht nur positive „News“. So musste ich auch erfahren, dass ein ehemaliger Zimmerkollege von mir kürzlich seiner Krankheit unterlag. Ein paar Tage bevor er verstarb hatte ich mit Ihm noch Telefoniert. Wir sprachen davon, uns wieder am Open-Air in Tuffertschwil zu treffen und dass er mich auch mal besuchen kommen wollte, sobald er wieder ein bisschen mehr bei Kräfte sein werde… Irgendwie hatte ich es an diesem Tag kaum richtig Realisiert. Ein Vorteil war vielleicht auch, dass wir vom FC Tobel am kommenden Wochenende auch unser traditionelles Grümpelturnier hatten. Und da ich ja für die Veranstaltungen zuständig bin, war ich immer ziemlich beschäftig und abgelenkt mit organisieren und koordinieren. So hatte ich kaum Zeit, mir darüber auch Gedanken zu machen. Jetzt, in diesem Augenblick wo ich an diesem Eintrag schreibe, und mir das ganze nochmals vor Augen führe, mach ich mir schon nochmals Gedanken… Am kommenden Wochenende (3. Juli) steht der nächste grosse Familienanlass bevor. Mein Schwesterchen Thirza heiratet Ihren Verlobten Stefan. Ich freu mich schon mega auf dieses Fest. Und schon bald ist es soweit, dass Rebecca ein Kind gebären wird. Gegen mitte August sollte es soweit sein. Natürlich werde ich über diese Highlights noch Berichten… Meinen nächsten Termin beim Hausarzt habe ich am 13. Juli…


26. Juli 2004

Einige Highlights sind bereits schon wieder Geschichte. So zum Beispiel das Hochzeitsfest meiner Schwester Thirza. Am 3. Juli 04 gaben sich Thirza und Stefan in der Chrischona in Frauenfeld das Versprechen zur ewigen Liebe und Treue. In einer Waldhütte bei Frauenfeld wurde ein keiner Imbiss serviert. Anschliessend wurde das Brautpaar mit einer Kutsche nach Tobel gebracht, wo das eigentliche Fest stattfand. Es war nicht nur für das Brautpaar sondern auch für die Gäste ein unvergesslicher Tag. An dieser Stelle möchte ich mich nochmals bei Thirza und Stefan bedanken und wünsche Ihnen für die Zukunft alles Gute. Zehn Tage später hatte ich den nächsten Termin bei meinem Hausarzt. Die Blutwerte sind weiterhin sehr Konstant, somit sehr zu Frieden stellend. Um mein Herz zu schonen, muss ich aber weiterhin ein Medikament einnehmen, das Blutdrucksenkung induziert. Bei der Messung ergab es einen Wert von 100/60 mmHg. Normal wäre bei erwachsenen Menschen 120/80 bis 140/90 mmHg. Dies hat die Auswirkung, dass wenn ich schnell aufstehe oder mich rasch Bewege, es zu Schwindelanfällen kommen kann, aber ansonsten nicht weiter Gefährlich ist. Regulieren kann ich das mit salzhaltigen Produkten. Auch habe ich schon vergessen den Betablocker einzunehmen. Nach einer gewissen Zeit bekam ich dann das Herzrasen und auch Schweissausbrüche. Ich wurde auch wieder daran erinnert, dass mein Herz einen defekt aufweist und sich auch nicht mehr erholen würde. Mehr darüber findest Du aber in kürze im Bereich „Themen“. Der 17. Juli war für mich ein ganz spezieller Tag. Genau ein Jahr zu vor wurde ich definitiv aus dem Spital entlassen. Ich weiss es noch, als wäre es erst Gestern gewesen. Nach meiner „Mini-Chemotherapie“ um meine Stammzellen anzuregen, wurde mir mitgeteilt, dass mein Körper auch bei dritten Versuch zu wenige freigegeben hat um diese „Vorläuferzellen“ zu sammeln Anschliessend war für mich der stationäre Aufenthalt im Kantonsspital St. Gallen Geschichte! In der letzten Woche nutzte ich die Zeit, um mich mit meiner Familie zu treffen. So besuchte ich Rebecca und Steffen in Kreuzlingen und ging mit ihnen auch mal ins Freibad. Der Bauch von Rebecca ist in der Zwischen zeit wieder ein bisschen mehr gewachsen. Ich konnte sogar spüren, wie es sich bewegt hat. Am Sonntag brauchte ich eine Auszeit und fuhr nach Luzern. Ich besuchte Seraina die seit anfangs Jahr dort wohnt. Zurzeit läuft in der Stadt gerade das Blue Balls Festival 04. An einem Stand holten wir uns etwas zu Essen und zu trinken und dann setzten wir uns an einen Tisch, wo wir uns unterhalten konnten. Am späteren Abend besuchten wir noch das Open-Air Kino und schauten uns den Dokumentarfilm „Deep Blue“ an. Es war ein sehr schöner und gemütlicher Abend. Vielleicht fahre ich die nächste Woche zu meinen Eltern, die sich im Urlaub in Südfrankreich befinden. Ein bisschen Meer, Strand und Sonne würde wohl auch mir wieder mal gut bekommen…


17. August 2004

Ich hatte mich bereits Entschieden, nicht nach Frankreich zu Fahren, da es doch eine ziemliche Strecke ist. Trotzdem sehnte ich mich nach ein wenig Sonne und Wärme. Kurz entschlossen, fuhr ich am Samstag 31. Juli nach Wil um das Auto aufzutanken und ein paar Sandwiches zu kaufen. Danach ging ich noch auf ein Mineral an das Hoffest. Am kommenden Morgen stand ich um 5.00 Uhr in der Früh auf, packte meine Badehosen und sonst ein paar Klamotten ein und fuhr in Richtung Südfrankreich. Irgendwann Unterwegs kam mir in den Sinn, dass ein Kollege mir erzählt hatte, dass er nach Spanien in den Urlaub fahren werde. Ich sendete Ihm ein SMS um zu Fragen, wann er nach Spanien fahre. Er schrieb mir zurück, dass er bereits in der Nähe von Barcelona sei, und ob ich Ihn Besuchen käme. Meine Antwort lautete: Bin auf dem Weg… Gegen 16.00 Uhr kam ich in Panyuls bei meinen Eltern an. Das ist so der ziemlich der letzte Ort an der spanischen Grenze, direkt an der Küste. Die Freude über meinen Besuch war meinen Eltern sichtlich anzusehen. Wir zogen die Badehosen an und legten uns an den Strand unmittelbar bei unserem Hotel. Ich genoss es, das Meer, den Strand und die Sonne. Ich beschloss, bis am Dienstag bei meinen Eltern zu bleiben, und anschliessend noch einen Besuch bei meinem Kollegen in Spanien abzustatten. Wir machten ein paar Ausflüge, gingen fein Essen und genossen einfach die schöne Zeit mit baden… Am Dienstagmittag nahm ich die nächsten 135 km in Angriff. Zu erst fuhr ich auf der Küsten- Passstrasse danach folgte ich der Autobahn bis nach Girona Süd. Unmittelbar nach der Autobahnausfahrt, staute sich der Verkehr zurück, da die Polizei alle sechs Spuren auf eine Reduzierten. Bereits von weitem sah ich dass mehre Polizisten mit Maschinengewehren ausgestattet am Strassenrand standen. Einer der Polizisten hielt mich an und fragte mich sehr freundlich etwas. Was konnte ich mit meinem Spanisch nicht verstehen. So machten sich die Herren daran, mir mein Auto zu durchsuchen und wollten, dass ich sämtliche Taschen öffnete. Auch meine Ausweise wurden peinlichst genau kontrolliert. Aber nach einer guten Stunde, bekam ich alle Papiere zurück, und durfte weiterfahren. Als ich mich Sant Feliu de Guíxols näherte, erinnerte ich mich wieder an die schönen Zeiten, die ich mit meiner Familie und Freunden hier ganz in der Nähe verbringen durfte. Ziemlich oft verbrachten wir unseren Sommerurlaub hier. Ohne grosse Probleme fuhr ich direkt vor das Haus wo ich bereits erwartet wurde. Während dem ich mich im Pool abkühlte, bereitete die Freundin meines Kollegen einen kleinen Imbiss vor. Ich wurde so richtig verwöhnt und genoss natürlich diese Zeit! Wir nutzten die Tage für gemütliche Stunden am Strand oder auf dem Sitzplatz, Einkaufen und Diskutieren, und die Nächte für Bar- und Discobesuche. An dieser Stelle möchte ich mich herzlich beim Hausbesitzer Beat für das kostenlose Gastieren und meinen Kollegen Natalia und Andi für die spontane Einladung und die schöne Zeit bedanken. Am Freitagmorgen setzte ich mich wieder in mein Auto und fuhr wieder zurück nach Hause. Die Rückfahrt verlief wunschgemäss ohne Probleme. Das Wochenende verbrachte ich dann noch zu Hause. Ich musste mich von der Rückfahrt erholen, damit am Monatag wieder mit vollem Elan zurück an die Arbeit gehen konnte. Gestern, 17. August hatte ich meinen nächsten Termin bei meinem Hausarzt. Der Blutdruck ist unverändert bei 105/60. Auch die Blutwerte sind weiterhin unverändert und stabil. Meine nächste Kontrolle im Ambi in St. Gallen habe ich am Freitag 10. September am Nachmittag. Unser nächster Familientermin steht aber bereits vor der Tür. In den kommenden Tagen werden wir um eine Generation erweitert werden. Rebecca, meine Schwester, wird schon bald Mutter, und ich Götti! Wir freuen uns schon alle darüber…


Tagebuch

An dieser Stelle schliesse ich mein Tagebuch. Ab nun werde ich alles in meinen News weiterschreiben.

Für mich ist es immer wieder Spannend zu lesen was ich so gemacht hatte und wie ich Gefühlt hatte.
Es ist für mich auch wieder eine Erinnerung, dass ich mich Heute wieder Glücklich schätzen kann, über meinen jetzigen Gesundheitszustand!

Vielen herzlichen Dank für die Intresse an meinem Tagebuch. Ich würde mich natürlich über ein Feedback als Mail oder einem Gästebucheintrag sehr freuen!

Michi

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