Gleich nach dem Mittagessen fuhr ich nach St. Gallen um mir ein weiteres Mal einen Beweis auf dem Papier geben zu lassen, dass mit meinen Blutwerten immer noch alles in Ordnung ist. Mittlerweile sind es auch seit meiner Therapie mehr als fünf Jahre her.

Natürlich hatte ich auch dieses Mal den obligatorischen Kuchen für die Station 01.11 und einen für das Ambulatorium dabei. Einen herzlichen Dank dafür an meine Freundin Maya für das backen der Kuchen J

Zu erst brachte ich den einen Kuchen auf die Station und gab in bei einer Pflegefachfrau ab. Da Sie zu meiner Zeit noch nicht in diesem Team war, konnte Sie mich nicht kennen und ich musste Ihr kurz erklären, dass der Grund für den Kuchen meinen ehemaligen „Wohnsitz“ auf der Station war. Anschliessend meldete ich mich zur Blutentnahme auf dem Ambi.
Ich stand zu erst auf die Waage und stellte fest, dass ich dieses mal um ein paar Kilogramm zu genommen hatte. Es sind immerhin knapp 60 kg. Danach liess ich mir während einer netten Unterhaltung die benötigten zwei Ampullen Blut abzapfen.

Bis die Resultate meines Blutes ausgezählt waren und ich den Termin bei der Ärztin hatte, konnte ich nochmals zurück auf die Station 01.11.
Ein Bekannter von mir, der sich zurzeit einer Therapie unterziehen muss, war zu diesem Zeitpunkt in Behandlung. Er hat dasselbe Zimmer wie ich damals bei meiner ersten Chemo-Therapie hatte. Als ich vor der Zimmertüre stand und mir die Hände desinfizierte kamen einige Erinnerungen auf. Ich drehte mich nochmals und schaute mir den Gang an. So sah ich auch die Treppe an die nach meiner ersten Chemotherapie ein Kraftakt forderte (für die, die den Teil nicht kennen, war es so: Ich bekam die Anforderung am Ende der ersten Chemotherapie dass ich in den Urlaub nach Hause darf, wenn ich fünf Treppenstufen am Stück überwinden könne. Zu diesem Zeitpunkt war das für mich nicht gerade einfach!)
Mit einem etwas komischen Gefühl im Bauch betrat ich dann das Zimmer. Erleichtert konnte ich feststellen, dass es Ihm den Umständen entsprechend gut ging. Den Physiotherapeuten der gerade seinen Zimmerkollegen behandelte kannte ich noch von meiner Zeit her. Wir Unterhielten uns über die aktuelle Lage der Anwesenden und wie es auch bei mir damals war. Ich stellte fest, dass sehr viel immer noch genau gleich Abläuft wie zu meiner Zeit…

In der Zwischenzeit hat sich herumgesprochen dass der Kuchen der in der Küche steht, von mir ist und in welchem Zimmer ich bin. Auf jeden Fall sind einige der Pflegefachfrauen die mich damals unter Obhut hatten im Zimmer aufgetaucht und haben mich begrüsst. Die Freude von meiner Seite was sehr gross Sie wieder mal zu sehen!

Da ich noch zu meiner Kontrolle musste, blieb mir aber nicht sehr viel Zeit um mich mit meinem Bekannten zu Unterhalten. Ich verabschiedete mich und versprach aber nach der Kontrolle nochmals bei Ihm vorbei zu schauen.

Ich musste noch ein paar Minuten warten bis mich meine Ärztin aus dem Wartezimmer abholte und in das Untersuchungszimmer führte. Als erstes Beantwortete ich Fragen wie: „Hatten Sie seit der letzten Kontrolle Nachtschweiss, Schwächeanfälle, Unwohlsein usw.“
Anschliessend durfte ich meinen Oberkörper freimachen und Sie hörte Lungen, Magen und Herz ab. Auch die Lymphknoten wurden Untersucht. Die Blutwerte waren diesmal nicht ganz so gut wie bei den letzten Kontrollen, aber immer noch im grünen Bereich. Ich liess mir natürlich auch diese Werte wieder ausdrucken und werde sie dann in meiner Statistik nachführen.

Nach der Kontrolle ging ich erneut zurück auf die Station. Ich kam genau richtig auf die Pause und durfte mit dem Personal einen Kaffee trinken. Natürlich wollte Sie wissen wie es mir geht, was ich Arbeite, wo ich Wohne und und und… So war die Pause eigentlich viel zu kurz um alle Fragen zu Beantworten. Aber ich werde bestimmt in nächster Zeit vermehrt auf der Station auftauchen wenn mein Bekannter in Therapie ist.

Nach dem Kaffee schaute ich nochmals bei meinem Kollege vorbei, der in der Zwischenzeit noch von seinen Mitbewohnern besuch erhalten hat.
Mir wurde einmal mehr Bewusst, wie gut es für einen Patienten tut, wenn er Familie und gute Kollegen hat, die Ihn Unterstützen…

Ich wünsche Ihm an dieser Stelle alles Gute, viel Kraft und vor allem eine schnelle Genesung!

Related Images: